Die Große Moschee in Brüssel galt längst als ein "Hort des Salafismus", einer fundamentalistischen Auslegung des Islam. Eben vor diesem Hintergrund hatte Asylstaatssekretär Theo Francken noch vor einigen Monaten versucht, die Ausweisung eines Imams des Gotteshauses zu erwirken.
Das Problem war nur, dass der belgische Staat quasi keine Handhabe hatte. Aufgrund eines Erbpachtvertrages war Saudi-Arabien quasi alleinverantwortlich für das, was in der Einrichtung passierte. König Baudouin hatte Saudi-Arabien das Gebäude im Jahr 1969 für einen Zeitraum von 99 Jahren überlassen.
Besagter Vertrag galt also eigentlich noch für rund 50 Jahre. Hinter den Kulissen gab es seit einiger Zeit aber diplomatische Bemühungen, um die Konvention zu beenden. Das ist jetzt offensichtlich gelungen. "Wir wollen jetzt die ausländische Einmischung in die Aktivitäten der Großen Moschee ein für alle Mal beenden", sagte Innenminister Jan Jambon in der VRT nach der Sitzung des Ministerrates.
Gestalten sollen die Aktivitäten in dem Gotteshaus jetzt zum einen die örtliche Glaubensgemeinschaft, aber auch die Moslemexekutive. So wolle man die Moschee viel besser als bisher lokal verankern.
Roger Pint