Damit geht die Aufregung um den umstrittenen Rapper in die nächste Runde, denn die Vorsitzende des Nationalen Frauenrates, die SP.A-Politikerin Magda De Meyer, hat schon angekündigt, diese Entscheidung nicht zu akzeptieren und weiter zu kämpfen. "Wir haben zwar eine Schlacht verloren, aber nicht den Krieg."
Die Polemik um Damso entzündet sich an seiner Sprache. Sie ist rauh und vulgär, gibt Damso auch selbst zu. Aber es ist eben Rap und Rap muss sich so anhören, sagt er. Seine Fans gehen sogar noch weiter. Sie meinen, dass diejenigen, die ihm Sexismus und Frauenfeindlichkeit vorwerfen, ihn nicht richtig verstehen. Eigentlich sei er voller Respekt für Frauen.
Hinter dem Pseudonym "Damso" steckt William Kalubi. Er ist in Kinshasa geboren, floh im Alter von neun Jahren mit seiner Familie vor dem Bürgerkrieg im Kongo nach Belgien. Der Start in Belgien war nicht einfach, die Familie lebte in ärmlichen Verhältnissen. Mal ungestört seinen Gedanken nachhängen, das ging tatsächlich nur auf dem Klo - und da hat Damso eben auch angefangen, Texte zu schreiben.
Der Fußballverband jedenfalls steht hinter Damso. Das schlagende Argument ist hier eindeutig: Er ist ein Einwandererkind, das es nach oben geschafft hat - und damit ist er ein Vorbild für andere junge Menschen aus Einwandererfamilien. Und das passe eben auch gut zu den Roten Teufeln, einer Mannschaft aus Spielern ganz unterschiedlicher Herkunft.
Die Generaldirektorin von Proximus, Dominique Leroy, teilt die Wahl des Fußballverbands nicht. Leroy will dafür plädieren, davon abzusehen. Proximus ist einer der Sponsoren von Verband und Roten Teufeln.
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