Einmal volltanken, bitte ... Genau hier liegt einer der Hauptgründe, warum viele Belgier sich seit Jahren quasi reflexartig für einen Diesel entscheiden. Die Tankfüllung ist einfach wesentlich preisgünstiger. Und dann sind Dieselfahrzeuge in der Regel auch noch sparsamer. Da rechnen sich die Mehrkosten schnell, unter anderem der höhere Kaufpreis.
Doch ein zentrales Argument in dieser Kette muss man inzwischen in die Vergangenheitsform setzen: Diesel war mal günstiger als Benzin. Am Wochenende wurde an einer Tankstelle in Sint-Pieters-Leeuw am Brüsseler Stadtrand der Liter Diesel teurer verkauft als der Liter Benzin. "Das hatten wir in Belgien noch nie", sagt Olivier Neirynck, technischer Direktor bei der Brafco, der Belgische Vereinigung der Brennstoffhändler.
Inzwischen ist sozusagen der Normalzustand wiederhergestellt. Gerade erst wurde eine Erhöhung des Benzinpreises bekanntgeben, ab Mittwoch ist also wirklich wieder überall im Land der Liter Diesel günstiger als Benzin.
"Und doch dürfte die Premiere kein Einzelfall bleiben", sagt Olivier Neirynck. "Es ist so: Bislang wurde Dieselkraftstoff weniger besteuert als Benzin, was Diesel eben an der Zapfsäule günstiger machte. 2014 hat die Regierung aber beschlossen, diese sogenannten Akzisen auf Diesel- denen auf Benzinkraftstoffen anzugleichen."
Ende 2018 ist Schluss
Dieser Prozess der Angleichung der Akzisen ist längst im Gange, wird langsam spürbar. Und wenn Diesel und Benzin in absehbarer Zeit gleich besteuert werden, dann ist definitiv Schluss mit dem preisgünstigen Diesel. "Der Punkt ist: Diesel ist in der Herstellung teurer, sprich bei der Raffination", sagt Olivier Neirynck.
Spätestens gegen Ende des Jahres sollen die Akzisen angeglichen sein. Die Regierung verfolge da ganz klar das Ziel, den belgischen Fahrzeugpark über die Steuerschraube umzupolen. Man wolle die Verbraucher quasi dazu nötigen, dem Diesel abzuschwören und auf vermeintlich umweltfreundlichere Benziner umzusteigen.
Man hört es schon: Das Umweltargument lässt der technische Direktor der Brafco nur bedingt gelten. Denn auch Benzin-Motoren kann man nicht allen Ernstes als sauber bezeichnen. Nur stoßen sie eben unter anderem deutlich weniger Feinstaubpartikel aus, das ist dann doch ein gewichtiges Argument.
Vielleicht gibt es noch ein anderes, und das ist wirtschaftlicher Natur. Belgien muss große Mengen Dieselkraftstoff einführen, während hierzulande viel Benzin produziert wird, von dem man inzwischen nicht mehr weiß, wohin man es noch exportieren soll. Die Umpolung des Fahrzeugparks auf mehr Benzinmotoren würde also den belgischen Kraftstoffmarkt regelrecht austarieren.
Der ganze Prozess ist jedenfalls längst in vollem Gange. Mitte letzten Jahres schon war die Vorherrschaft des Dieselmotors in Belgien gebrochen. Erstmals seit 15 Jahren wurden wieder mehr Benziner als Selbstzünder verkauft. Dieselland Belgien, der Abgesang hat begonnen.
Roger Pint
Dann fahren die Leute eben in die Nachbarländer tanken. Hier hat man wirklich die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Genau wie beim Alkohol. Da hat man auch Steuern raufgesetzt mit dem Ergebnis von Mindereinnahmen, weil die Leute ins Ausland einkaufen gegangen sind.
Aus dem Bericht geht nicht hervor, ob man in Zukunft für diesel- und benzinbetriebene Fahrzeuge die gleiche Steuer bezahlt. Denn bis jetzt zahl man mehr für Dieselfahrzeuge.
Belgien wird länger ein Dieselland bleiben, als die meisten grünen Fantasten sich träumen lassen. Viele grüne Pharisäer fahren ja selber einen Diesel, oder etwa nicht?
@G.Scholzen
Worum geht es ihnen genau Herr Scholzen ?
Was haben diesmal die grünen Fantasten mit der Dieselfrage zu tun? Wer hat die Akzisen auf Dieselkraftstoff erhöht? Wo gibt es in Belgien grüne Fantasten in einer Regierung, die dies beschließen könnte? Sitzen die grünen Fantasten auch in den deutschen Gerichten? Haben es die grünen Fantasten zu verantworten, wenn Automobilhersteller tricksen und betrügen und somit die Demontage des Diesels selbst einleiten? Wo gibt es in diesem Artikel eine Aussage von oder einen Verweis auf grüne Fantasten? Ist Herr Neirynk von der Vereinigung der Brennstoffhändler ein grüner Fantast? Oder meinen sie den Redakteur, Roger Pint?
Schauen sie bei ihrem Feldzug gegen Fantasten auch schonmal in den Spiegel?
„Von Toyota und Volvo wird es keine neuen Dieselmodelle mehr geben.“
Toyota, neben VW der weltgrößte Autobauer, ein Sammelbecken „grüner Fantasten“! Wer hätte das gedacht?