Mit dieser Meldung hat heute die Tageszeitung „Le Soir“ überrascht, unter Berufung auf den Psychiater und Hochschulprofessor Philippe Vanmerbeek, der kürzlich in einem Rundfunkinterview und in Zeitungsartikeln dafür plädiert hatte. Dies ist überraschend deshalb, weil seit 2002 diese Problematik nicht mehr auf der Agenda der flämischen Politik steht, nach einer Resolution des flämischen Parlaments. Darin wurden gleichermaßen Kollaboration und Exzesse während der Säuberung verurteilt.
Obwohl es Kollaboration in allen Landesteilen gab, war die Forderung nach Amnestie allein in Flandern im Nachkriegsbelgien Thema. In der Wallonie war das Thema ausgeblendet worden. Erst in letzter Zeit gibt es Untersuchungen und Publikationen, unter anderem über die wallonische Legion des Politikers und Waffen-SS-Offiziers Leon Degrelle.
Der frankophone Psychiater Vanmerbeek argumentiert bei seinem Vorstoß unter anderem damit, erst nach einer nationalen Aussöhnung könne nüchtern mit verschiedenen Mythen umgegangen werde, die der Kollaboration zugrunde liegen. Bei der PS hieß es dazu heute, jede ethische Frage könne Gegenstand einer Diskussion sein, zu einem späteren Zeitpunkt und in nüchternem Klima. Zur Zeit seien andere Probleme vordringlicher.
belga / fs
da hat die Autokorrektur im Fall dieses Spitzenpolitikers aber einen ganz prekären Bock geschossen...
Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Danke für den Hinweis, Autokorrektur wurde korrigiert!