Für Sofien Ayari erklärten seine Verteidiger, ihr Klient sei geflohen, um sich der Festnahme zu entziehen. Es gebe keine Beweise, dass er geschossen habe. Seine Flucht zeige, dass er kein Massaker habe anrichten wollen, was er durchaus hätte tun können.
In Abwesenheit seines Klienten Salah Abdeslam will der bekannte Anwalt Sven Mary einen Prozedurfehler im Rahmen der Sprachengesetzgebung erkannt haben. Erwiesen seien darüber hinaus nur die Schüsse des dritten Mannes in der Wohnung, des toten Belkaid. Er bezweifelt, dass Schüsse auf Polizisten im Rahmen einer Festnahme einen terroristischen Charakter aufweisen würden.
Die Staatsanwältin konterte in ihrer Replik, die Indizien zeigten, dass die Flucht mit dem Ziel erfolgte, spätere Projekte durchzuführen. Zuvor hatte ein Anwalt der Nebenkläger erklärt, Abdeslam lehne den Rechtsstaat ab, berufe sich aber auf das Recht zu schweigen.
In Brüssel werden nicht die Attentate verhandelt, sondern die Umstände der Festnahme der mutmaßlichen Terroristen. Die Staatsanwaltschaft fordert 20 Jahre Haft für Mordversuch in terroristischem Rahmen. Fortgesetzt wird der Prozess am 29. März.
belga/fs