Der Film der 28-jährigen Jennifer Brea aus den USA heißt "Unrest" (Unruhe, Ruhelosigkeit). Sie war dabei, ihre Doktorarbeit zu schreiben, wollte gerade heiraten - und plötzlich ging nichts mehr. Jennifer Brea erkrankte an einem Virus - mit fatalen Folgen: Schmerzen, die sie ans Bett fesselten, in der Folge dann eine lähmende Müdigkeit und totale Erschöpfung. Sie kam kaum mehr aus dem Bett. Von heute auf morgen war ihr gewohntes Leben vorbei.
Die Ärzte diagnostizierten ein "chronisches Erschöpfungssyndrom". Helfen konnten die Ärzte aber kaum, die häufigste Erklärung lautete: "Das spielt sich alles in Ihrem Kopf ab." Damit wollte sich Jennifer Brea aber nicht abfinden. Sie hatte die Idee, einen Film über die Krankheit zu machen - und über die Menschen, die darunter leiden.
Jennifer Brea suchte im Internet andere Betroffene, und so stieß der Flame Eddy Keuninck auf ihr Projekt. Eddy Keuninck war IT-Experte und schied durch die Krankheit jäh aus dem Berufsleben aus. Er schafft es morgens gerade vom Bett in den Sessel, abends vom Sessel wieder in sein Bett. Was sich vielleicht wie ein entspanntes Rentnerdasein anhört, ist in Wahrheit das pure Grauen - weil die Menschen schlichtweg keine Kraft haben und zusätzlich auf so viel Unverständnis stoßen. Bis hin zu dem Vorwurf, die Krankheit sei nur eingebildet.
Eddy Keuninck hat das Projekt dann mit Jennifer Brea auf den Weg gebracht und Geld gesammelt. Nun ist der Film fertig und hat es immerhin schon auf die Short List für die Oskar-Nominierungen gebracht.
Hintergrund
Der Fachbegriff für das chronische Erschöpfungssyndrom lautet "Myalgische Enzephalomyelitis". Er beschreibt aber kein eindeutiges Krankheitsbild, sondern eine Reihe von Symptomen, die nicht alle bei jedem Patienten vorkommen müssen. Zusammengefasst handelt es sich um eine dauerhafte Müdigkeit während mindestens sechs Monaten und mit einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit um mindestens 50 Prozent.
Die Erkrankung kann unterschiedliche Ursachen haben. Bei manchen Patienten, wie bei Jennifer Brae, fängt alles mit einer Grippevirus-Infektion an. Bei anderen Patienten entwickelt sich die Krankheit aber schleichend, das Ausmaß nimmt über Wochen und Monate zu.
In Belgien gehen Experten von 30.000 Betroffenen aus.
morgen/sh/km
Finde es seltsam, angeblich soll es relativ viele chronisch Erschöpfte geben, jedoch kaum ein (e) Betroffene (r) nimmt dazu Stellung.
Was könnte geändert werden, damit diese Zahl Betroffener reduziert wird ?! Denke: z.B. muss das Umfeld reagieren, ABER sieht der/die ? Partner (in) dies ein bzw. will der/die Partner(in) das einsehen, alternativ: will/der die Partner(in) sei/ihr Fehlverhalten einsehen? In der Regel darf angenommen werden, der/die Fehlverhaltende zieht schweigen vor !