Der in Petit-Rechain geborene Politiker, der unter anderem elf Jahre Präsident der Europäischen Investitionsbank war, starb im Alter von 69 Jahren an den Folgen einer seltenen, unheilbaren Lungenerkrankung.
Philippe Maystadt wuchs in Charleroi auf und wurde 1980 mit 32 Jahren erstmals Minister in der Martens-II-Regierung. Später war er zehn Jahre lang Finanzminister. Vor seinem Rückzug aus der belgischen Politik übernahm Maystadt in den Jahren 1998 und 1999 vorübergehend die Präsidentschaft der damaligen Parti Social Chrétien. Unter Maystadts Nachfolgerin Joëlle Milquet wurde aus der PSC dann die CDH.
Philippe Maystadt war über alle Parteigrenzen hinweg wegen seiner Kompetenz und seines ausgewogenen Wesens überaus geschätzt und beliebt.
Arimont: Maystadt war ein "Diener der europäischen Idee"
Pascal Arimont, Vorsitzender des CSP-Regionalvorstands und EU-Abgeordneter, hat den verstorbenen Christdemokraten Philippe Maystadt in einem Nachruf als bedeutenden Staatsmann und Visionär bezeichnet.
Als langjähriger Finanzminister Belgiens habe Maystadt einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass Belgien der europäischen Währungsunion beitreten konnte. Auch nach seinem Ausstieg aus der aktiven belgischen Politik sei er an der Spitze der Europäischen Investitionsbank ein Diener der europäischen Idee geblieben. Auch das soziale Engagement für die Schwächeren in der Gesellschaft sei ihm in seinem politischen Handeln immer wichtig gewesen. Arimont schrieb, die CSP verneige sich vor seiner Lebensleistung.
belga/mitt/mh/rs