Das Unglück ereignete sich in der Folge eines ersten Unfalls vom Montagvormittag, bei dem ein Zug einen Pkw gerammt hatte, ohne dass dabei Personen zu Schaden gekommen waren. Für die Bergungs- und Reparaturarbeiten musste die Strecke zwischen Charleroi und La Louvière den ganzen Tag gesperrt werden.
Als abends der beschädigte Zug abgeschleppt werden sollte, löste sich dieser von seinem Schlepper und rollte rund 14 Kilometer herrenlos über die Gleise. Dabei kam es zu den tödlichen Unfällen.
Die beiden Todesopfer sind Mitarbeiter der Bahn. Sie waren damit beschäftigt, die Gleise nach dem Unfall vom Vormittag bei der Ortschaft Morlanwelz zu reparieren. Sie wurden von dem herrenlos auf den Schienen rollenden Zug überrascht und konnten sich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen. Zwei weitere Bahnmitarbeiter wurden schwer verletzt.
Alle Versuche, den Zug aufzuhalten, scheiterten zunächst. Auf dem Weg Richtung Charleroi rammte er noch einen Personenzug bei der Ortschaft Bracquenies. Dabei wurden fünf weitere Menschen verletzt. Danach erst kam der Zug zum Stehen.
Warum sich der Unglückszug vom Schlepper gelöst hatte, ist bislang unklar. Erste Ermittlungen dazu laufen. Die SNCB und der Schienenbetreiber Infrabel sind bei den Ermittlungen eingebunden und haben ihre volle Unterstützung zugesagt.
Der föderale Mobilitätsminister François Bellot kam noch am Montagabend selbst zum Unglücksort. Er sprach den Hinterbliebenen der Opfer sein Beileid aus. Bahnmitarbeiter haben für Dienstag um 11 Uhr zu einer Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer aufgerufen.
In der Folge der Ereignisse verkehren am Dienstag keine Züge zwischen Mons und Charleroi. Die Bahn setzt Pendelbusse ein.
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