Nach der Qualifikation von Marokko für die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland war es im Zentrum von Brüssel zu Ausschreitungen gekommen. Autos wurden in Brand gesteckt, Geschäfte geplündert und Mobiliar in den Straßen beschädigt. Verwickelt in die Gewalttaten waren rund 300 Personen meist marokkanischer Herkunft.
Bei der Polizeiaktion kamen auch Wasserwerfer zum Einsatz. Kurz nach Mitternacht kehrte Ruhe ein. Insgesamt wurden 23 Menschen verletzt, fast alle waren Polizisten.
Inzwischen wurde Kritik wurde an der Polizei laut. Nach Meinung von Geschädigten hatten die Beamten zu spät und zu zögerlich eingegriffen. Außerdem sei niemand festgenommen worden.
Bürgermeister Philippe Close sagte, die Beamten hätten sich darauf konzentriert, so schnell wie möglich die öffentliche Sicherheit wieder herzustellen. Man werde jetzt alle zur Verfügung stehenden Überwachungsbilder auswerten und die Urheber ausfindig zu machen versuchen. Premierminister Charles Michel dankte der Polizei für ihr besonnenes Handeln.
Jambon kündigt harte Strafen an
Nach den Ausschreitungen hat der Erste Schöffe der Stadt, Alain Courtois, zugesichert, dass die Urheber strafrechtlich verfolgt würden. Diese hätten ein Fest des Sports in eine Hassveranstaltung verwandelt, sagte er.
Auch Innenminister Jan Jambon reagierte mit Empörung auf den Vorfall. Der NV-A-Minister bezeichnete das Verhalten der Fußballanhänger aus Marokko als inakzeptabel. Der Minister kündigte eine harte Bestrafung an. Dazu würden unter anderem die Bilder von Bewachungskameras gründlich ausgewertet.
Jambon beauftragte die Generalinspektion der Föderalen und Lokalen Polizei damit, die Umstände des Polizeieinsatzes in Brüssel zu untersuchen.
b/rtbf/rkr/est/mh - Bilder Nicolas Maeterlinck und Camille Delannois/BELGA