Auf den Plakaten steht zum Beispiel: "Heute beherbergen Bürger Flüchtlinge, um sie vor Razzien zu schützen. Kommt Ihnen das nicht irgendwie bekannt vor?" Eine Anspielung auf düstere Stunden der Geschichte.
"Wir behaupten ja nicht, dass besagte düstere Stunden schon angebrochen sind", sagt Aktivist David. "Das, was heute passiert, erinnert aber doch im Ansatz daran. Wir bewegen uns in diese Richtung. Und unsere Botschaft lautet eben: Lasst uns wachsam sein, lasst uns nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen."
Es ist ein besonders spektakulärer Protest gegen die Asyl- und Einwanderungspolitik der Regierung - im wahrsten Sinne des Wortes eine "Guerilla-Kampagne". "Wir wollen damit unsere Unterstützung und Solidarität bekunden mit Papierlosen, mit Flüchtlingen", sagt Aktivistin Camille. "Wir haben das in acht Städten in ganz Belgien gemacht - insgesamt waren es 2.500 Plakate."
Nicht ganz legal
In neun Städten haben die Aktivisten ihre Plakate aufgehängt: in Brüssel, Gent, Löwen, Louvain-la-Neuve, La Louvière, Mons, Charleroi, Lüttich und Verviers. Und überall dieselbe Empörung über die Politik insbesondere des Asylstaatssekretärs Theo Francken (N-VA).
Damit könne man sich überhaupt nicht identifizieren, sagen die Aktivisten: "Not in my name", nicht in meinem Namen! Francken sage einfach nicht die Wahrheit, lüge sogar vor dem Parlament, behauptet Camille. "Wir wollen den Leuten mal sagen, was wirklich passiert. Nur so kann man die Menschen auch für das Thema sensibilisieren."
Und da bieten sich doch die Werbetafeln an, fügt David hinzu. "Wir nutzen diese Kommunikationskanäle ganz einfach mal für einen Augenblick für unsere Zwecke", sagt der Aktivist. So ganz legal ist das natürlich nicht. Angefangen damit, dass dem Betreiber der Werbetafeln Schaden entsteht.
"Naja, man kann aber da auch nicht von einem Verbrechen sprechen", sagt Nico. "Sagen wir mal so: Das Risiko, dass wir dafür belangt werden, das nehmen wir in Kauf. Es geht es in erster Linie um die Sache."
Roger Pint
Was die Miete einer Plakatwand kostet, können die entsprechenden Firmen sicher beziffern. Nur wäre es besser, die Firmen direkt zu beauftragen, anstatt über Nacht eigenmächtig die Werbeflächen zu bekleben.
Vielleicht zur Abwechslung mal arbeiten gehen und vom verdienten Geld eine offizielle Plakatinformation finanzieren. Mit dem Geld der anderen unentwegt und unbegrenzt Gutes zu tun ist zwar groß im Trend, muss aber nicht immer richtig sein.
Eigenes Geld verdienen und für die gute Sache ausgeben, das wäre mal ein Signal. Allerdings müsste man dafür den selbstgerechten und moralisch überhöhten Hintern aus dem verschworenen Aktionstreff in Richtung Arbeitsplatz bewegen und das überlässt man dann doch lieber.....wieder den anderen.
@ Jochen Decker: Was für ein unqualifizierter Mist! Aktivisten arbeiten also grundsätzlich nicht und leben wohl nur auf anderer Leute Kosten?
Vielleicht sollten Sie sich einmal in den Paradise Papers informieren, wer auf Kosten der unteren 90% der Bevölkerung lebt!
Herr Decker hat sehr recht, Herr Mehl.
Was ist mit den sogenannten Aktivisten im Hambacher Forst?
Wer hat denn als hart arbeitender Mensch Zeit, noch solche Aktionen zu machen?
Das kostet nur unser Steuergeld!Und die bekommen noch Gelegenheit sich in den Medien zu präsentieren!
Toller Beitrag Herr Decker!!
Herr Meis, Sie vergleichen zwei Arten von "Aktivisten" miteinander. Die einen bekleben warum auch immer Plakatwände in Flandern, die anderen schlagen in Deutschland Polizisten halbtot, sabottieren die wichtigsten Bahnstrecken und versuchen, Europas Stromnetz zum Blackout zu bringen durch Terrorangriffe gegen hochmoderne saubere Kraftwerke.
Ich weiß nicht wie man die ersten nennen soll, doch die anderen nennt man am besten als das, was diese selbsternannten Nicht-Naturschützer in Wahrheit sind:
Extrem gewalttätige Schwerverbrecher, möglicherweise hochbezahlt mit Geldern im Auftrag böswiliger internationaler Großkonzerne. Gut erkennbar an der professionellen Organisation des kampferprobten Personals und dem sündhaft teuren Equipement plus medienpsychologisch-taktisch perfekter PR-Shows vor der Kamera.