Vertreter von Gemeinde und Polizei haben am Samstag beraten und entschieden, den Beton analysieren zu lassen, um die Stabilität der Brücke zu prüfen. Bis die Ergebnisse vorliegen, müssen Autofahrer, die in die Hauptstadt wollen, auf andere Routen ausweichen.
Auch der öffentliche Nahverkehr wird umgeleitet. Die Bahn setzt ab Montag einen Sonderzug für Pendler ab Louvain-La-Neuve ein, um den Straßenverkehr zu entlasten.
Vor diesem Hintergrund ruft Mobilitätsminister François Bellot die CGSP-Gewerkschaft dazu auf, die Bahnstrecke Namur-Brüssel am Dienstag von den angekündigten Protestaktionen gegen die Föderalregierung auszunehmen.
Der Sprecher der Gewerkschaft weist die Bitte jedoch ab: Das sei ja, als ob der Brandstifter die Feuerwehr rufe, erklärte er. Wenn ohne echte Konzertierung die Grundversorgung auf der Schiene im Streikfall gefordert werde, liege die Schuld bei der Regierung.
Das Projekt sei beschlossen worden, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Bahn strukturell ausgedünnt werde: 7.000 Abgänge in weniger als fünf Jahren - das sei drei Mal Caterpillar, sagte der Sprecher weiter mit Hinweis auf die erfolgte Schließung des Baumachinenherstellers in Gosselies im April.
Der Viadukt Herrmann Debroux überspannt die Zufahrtsstraße zur E-411-Autobahn. Es ist Brüssels befahrenste Verkehrsader - mit täglich etwa 50.000 Fahrzeugen.
rtbf/belga/jp/fs - Bild: Nicolas Materlinck/BELGA