Die "Große Moschee" direkt am Cinquantenaire-Park hatte in der Vergangenheit schon mehrmals wegen ihrer offenbar sehr konservativen Einstellung in der Kritik gestanden.
König Baudouin hatte das Gebäude vor 50 Jahren Saudi-Arabien in Erbpacht überlassen, für einen Zeitraum von 99 Jahren. Seit 1978 ist es ein Gotteshaus. In dieser großen Moschee wird der saudische Wahabismus gepredigt, eine sehr konservative Auslegung des Islam.
Sie steht zudem im Verdacht, zum Teil radikales Gedankengut zu verbreiten. Zuletzt hatte der Untersuchungsausschuss, der die Anschläge vom 22. März ausleuchten sollte, harsche Kritik an der Einrichtung geübt.
Und jetzt will Asylstaatssekretär Theo Francken also dem Imam der Moschee die Aufenthaltsgenehmigung entziehen. Abdelhadi Sewi sei nach Einschätzung der Sicherheitsdienste wegen seiner salafistischen, radikalen Einstellung eine Gefahr für die nationale Sicherheit, begründete Francken die Maßnahme.
Er habe also gar keine andere Wahl gehabt, als dem Mann die Aufenthaltsgenehmigung zu entziehen, sagte Francken. Der Imam ließ seinerseits verlauten, dass er die Vorwürfe nicht nachvollziehen könne, und kündigte Berufung gegen die Entscheidung an.
Roger Pint - Foto: Eric Lalmand/Belga