Belgien unterstütze die Pläne Macron, sagte Premierminister Michel (MR) am Rande des EU-Sondergipfels der EU-Staats- und Regierungschefs in der estnischen Hauptstadt Tallin. Bei einem wie auch immer gearteten Europa der zwei Geschwindigkeiten sieht Michel Belgien bei den Ländern, die den Reformprozess als erste mit beschreiten sollten.
„Ich fand seine Rede sehr gut“, sagte Michel in der VRT zu den Äußerungen von Macron, die dieser am Dienstag, zwei Tage nach der Bundestagswahl in Deutschland, gemacht hatte. Nach dieser Wahl sehen viele jetzt die Möglichkeit, wichtige Weichen in der EU zu stellen. Und Macron drückt aufs Tempo.
In seiner Grundsatzrede hatte er erneut konkrete Reformideen für die EU präsentiert. Ideen, die man in Belgien zumeist teile, sagte Michel. Die EU müsse ihre Zukunft ambitioniert gestalten, mutig neue Chancen ergreifen, den Dialog mit den Bürgern fördern. Nichts Anderes habe Belgien in den vergangenen Monaten selbst immer gefordert.
Michel machte auch klar, dass Belgien bei einem eventuellen Europa der zwei Geschwindigkeiten unbedingt zu der Gruppe zählen möchte, die einen möglichen Vertiefungsprozess zunächst alleine angehen werde. Belgien sei bereit dafür. „Ich finde es wichtig, im Cockpit der Europäischen Union zu sitzen“, sagte Michel.
kw - Foto: Virginia Mayo (afp)