Fast drei Viertel der Befragten geben an, außer Orts im letzten Jahr zu schnell gefahren zu sein, innerhalb der Ortschaft machen das noch knapp 70 Prozent. Dabei sagen die Statistiken, dass knapp jeder dritte tödliche Unfall auf überhöhte Geschwindigkeit zurückgeht. Der klassische "Zu- schnell-Fahrer" ist übrigens entweder jung und männlich oder im fortgeschritteneren Alter und beruflich unterwegs.
Und noch etwas hat Vias herausgefunden: Je schwerer und größer das Auto, desto größer die Tendenz, zu schnell zu fahren. Also in einem SUV kann man scheinbar nicht langsam fahren. Es heißt ja, da merkt man die Geschwindigkeit nicht so…
Dass die Belgier es mit der Sicherheit ihres Autos nicht so genau nehmen, zeigt auch noch eine andere Zahl. Jedes sechste Auto fährt nämlich zu spät zur technischen Kontrolle - bzw. zur Inspektion, wie man in Ostbelgien ja auch sagt. Die meisten kommen aber nur wenige Wochen zu spät.
Im Schnitt sind die Brüsseler am schludrigsten. Da kommt jedes vierte Auto zu spät, in der Wallonie sind es fast 19 Prozent, in Flandern fast 15 Prozent. Aber es gibt auch Leute, die ihren Wagen trotz Vorladung ein halbes Jahr zu spät vorfahren. Das sind belgienweit so acht Prozent der Autobesitzer.
Dabei kann das richtig teuer werden. Mal abgesehen von einer Strafe, die man fürs Zuspätkommen zahlen muss, riskiert man auch seinen Versicherungsschutz. Darauf macht der Dachverband der staatlich zugelassenen Autoinspektionsstellen, Goka, in den Zeitungen von Sudpress aufmerksam.
Wenn jemand einen Unfall baut, der durch einen technischen Mangel verursacht wurde, dann schauen die Versicherungen nach, ob das Fahrzeug rechtzeitig zur Inspektion war. Ist das nicht der Fall, kann die Versicherung die Schadenssumme zurückfordern. Und das sind gerade bei Personenschäden mitunter sehr hohe Summen. Dann doch lieber rechtzeitig zur technischen Kontrolle.
okr - Illustrationsbild: Nicolas Maeterlinck/BELGA