"In der Politik spielt Zeit eine wichtige Rolle", betont Magnette in Le Soir. Das gelte für viele Bereiche. Der Erneuerungsprozess brauche seine Zeit. Am Montag würden erste Ideen von Parteipräsident Elio Di Rupo präsentiert. Danach gehe es darum, die Ideen in ein konkretes Programm umzusetzen, so Magnette.
Es gehe ja nicht nur um das Wundenlecken nach den Skandalen von Publifin und Samusocial, sondern um eine grundlegende Neuausrichtung seiner Partei. Bis Ende des Jahres gibt Magnette der PS Zeit, sich für die Zukunft zu rüsten, und ein überzeugendes Programm für die kommenden Wahlen aufzustellen.
Einem Putsch gegen PS-Präsident Elio Di Rupo erteilt Magnette erneut eine klare Absage. Menschlich sei so etwas nicht seine Art, so Magnette. Aber wenn eines Tages offiziell nach einem Nachfolger von Di Rupo gesucht werden sollte, werde er Kandidat sein.
Zur andauernden Politikkrise im frankophonen Landesteil sagt Magnette, dass er die Unverantwortlichkeit von CDH-Präsident Benoît Lutgen unterschätzt habe. "Lutgen hat so gehandelt, als ob die Wallonie eine große Kommune sei", so Magnette. Der CDH-Chef habe bei seinem Putsch gegen die PS nicht bedacht, dass es für eine vernünftige Politik im frankophonen Landesteil nicht nur reicht, eine neue Mehrheit in der Wallonie zu bilden, sondern dass neue Mehrheiten auch in der Region Brüssel und der Französischen Gemeinschaft gefunden werden müssen.
Kay Wagner - Bild: Laurie Diefembacq/BELGA