Die Flüchtlingskrise, der Konflikt mit den Kurden und die Angst vor Terroranschlägen hätten in den letzten Jahren zu einem Einbruch des Tourismus in der Türkei geführt. Die Belgier hätten sich für europäische Länder entschieden, in denen sie sich sicherer fühlten.
Jetzt stelle man einen neuen Trend fest: So wurden 20 Prozent mehr Reservierungen für Urlaubsreisen in die Türkei bei TUI registriert sowie 15 Prozent mehr für Thomas Cook im Vergleich zum Vorjahr.
belga/cd - Bild: Eric Lalmand/Belga
Den belgischen Türkei-Urlaubern sind die politischen Verhältnisse in der Türkei offensichtlich gleichgültig. Da der türkische Despot sich jedoch nur durch wirtschaftlichen Druck beeinflussen lässt, unterstützt jeder Tourist indirekt auch das Erdogan-Regime. Sicher trifft ein touristischer Boykott auch die vom Tourismus lebenden Menschen in der Türkei. Aber die haben sich ihren Autokraten - zumindest zu 50% - auch gewählt.
Dann bin ich aber mal gesapnnt, wo der politisch korrekte und aufgeklärte Mensch den noch hinfahren soll/ darf? Gibt es dafür schon eine EU- Richtlinie? Ach bitte, Herr Leonard, klären Sie uns doch mal auf!
@Dieter Leonard die Hauptsache billig Urlaub machen
Die Türkei war noch nie eine Demokratie nach europäischem Maßstab. Ob nun Erdogan, Guelen oder irgendwelche Generäle an der Macht sind, kommt aufs gleiche heraus.
Das so viele dann doch dorthin n Urlaub fahren, zeigt doch auch, das Otto-Normalverbraucher sich nicht mehr so leicht aufhetzen lässt von der Politik wie früher. Die Menschen sind amanzipierter als früher und erlauben sich eine eigene Meinung zu haben und dann auch dementsprechend zu handeln. Aus Untertanen sind Bürger geworden. Dank der ständig zur Verfügung stehenden Informationen.
Und dann kommt noch die ökonomische Seite der Medaille. Die Türkei ist sehr preiswert. Viele, die dort in Urlaub fahren, können sich vielleicht keinen Urlaub in Belgien leisten, weil zu teuer. Auch eine Konsequenz der Sparpolitik auf dem Rücken der kleinen Leute.
@P. Schallenberg
@M. Scholzen
Offensichtlich haben sie nicht mitbekomnen, dass Herr Erdogan dabei ist, den Rechtsstaat in der Türkei abzuschaffen und zigtausend Menschen unter dem Vorwirf des Terrorverdachts zu inhaftieren. Er scheut auch nicht davor zurück, Deutsche und ausländische Staatsbürger als politische Geiseln einzubuchten, in der Hoffnung damit aus der Türkei geflohene angebliche Putchisten habhaft werden zu können.
Ich wünsche ihnen bei ihrem Türkei-Urlaub viel Muße und Entspannung.
Die in den türkischen Gefängnissen einsitzenden Journalisten, Wissenschaftler oder Menschenrechtler können ihnen dabei ja egal sein.
Noch ein Tipp: achten sie darauf, welches Buch sie am Strand lesen oder mit wem sie sich unterhalten. Ihre Urlaubsreise könnte sonst nicht auf einer Strandliege sondern einer Gefängnispritsche enden.
Ps. Laut einer Spon-Umfrage gaben 92% der Befragten in Deutschland an, die Türkei als Urlaubsziel meiden zu wollen.
Werter Herr Leonard.
Die Türkei war noch nie ein Rechtsstaat im westlichen Sinne. Und Verhaftungen von Regierungskritikern hat es auch nach dem erfolgreichen Militärputsch von 1980 gegeben. Was man jetzt sieht, ist nichts anderes als das übliche türkische Prozedere. Warum sich also aufregen ?
Angenommen, der Staatsstreich vom letzten Jahr wäre erfolgreich gewesen. Dann hätte das Militär auch alle Erdogan-Anhaenger verhaftet und verurteilt.
Erdogan mit seinem grossspurigen und provokantem Auftreten macht es den Medien leicht, ihn negativ darzustellen.
Und Urlaub mache ich dort auch nicht. Diese Entscheidung sollte man jedem einzelnen überlassen. Es gibt bestimmt Länder, die gefährlicher sind als die Türkei.
@M.Scholzen
Sie regen sich darüber auf, wenn ein Nachbarstaat Maßnahmen gegen die Luftverschmutzung in den Innenstädten und gegen die Manipulationen der Autoindustrie ergreifen will.
Bei Menschenrechtsverletzungen in einem EU-Beitrittsland drücken sie beide Augen zu und reagieren gleichgültig.
Aber dies muss man ja nicht verstehen.
Werter Herr Leonard. Sie versuchen Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Ein Zeichen von fehlenden Argumenten. Es geht hier um die Türkei und nicht um Deutschland. Jedes Land hat seine Eigenheiten. Und die sollte man bei der Beurteilung einer Situation berücksichtigen.
Eine weitere Propaganda-Masche der Industrie. Reden Sie mit "Profis" der Tourismusbranche. Sie werden Ihnen sagen, daß das nicht stimmt. Auch wenn es immer mehr hirnlose Zeitgenossen gibt, wer möchte in einem solchen Land Urlaub machen? Oder, die "Philosophie-des-als-ob".
@M. Scholzen
Nein Herr Scholzen, sie irren sich.
Es gibt universelle Menschenrechte (schonmal davin gehört?), die für alle Menschen und alle Länder gelten.
Zumal für die Länder, die beanspruchen, Teil einer humanistisch geprägten Wertegemeinschaft werden zu wollen.
Die Türkei von Erdogan entfernt sich davon jeden Tag etwas mehr.
Es gibt allerdings nicht nur Menschenrechte, sondern auch Menschenpflichten. Die bestehen unter anderem darin, sich für Menschenrechte einzusetzen.
Der Hinweis auf irgendwelche Eigenheiten befreit weder die Türken noch sie davon. Mit Eigenheiten ließe sich nämlich viel entschuldigen.
Herr Scholzen, der "Universalismus der Werte" ist ethnozentrisch-eurozentrisch geprägt. Er ist gegen die Natur, genau wie der "Gender-Wahn". Ein und dasselbe. Dieser "Universalismus" ist ein christliches Konstrukt, und wird nun von antireligiösen "Progressisten" genutzt um ihre kranke, unnatürliche Ideologie durchzuboxen. Schon seltsam, nicht wahr? "La notion de valeur universelle n'existe pas en Asie du Sud avant l'arrivée des Brittaniques. C'est une conception d'importation occidentale, liée à une vision chrétienne de l'humanité" ("Aux origines de la non-violence. Entretien avec Michel Angot", in L'OBS hors-série: L'HOMME ET L'ANIMAL. 30.000 ans d'histoire, janvier-février 2017, p. 22). Obwohl ich selbstredend das christliche Erbe Europas achte, denke ich, daß es weise ist, nicht gerade das Schlechte darin zu fördern und fordern. Stellen wir doch 2017 fest, daß das Schlechte zum Selbstmord Europas führt.
Werter Herr Leonard, werter Herr Francois.
Wir können hier diskutieren und disputieren über Menschenrechte, Demokratie, Rechtsstaat, usw. und meinetwegen auch noch Philosophen zu Rate ziehen. Das interessiert einen Erdogan gar nicht. Der ist nur an politischer Macht und Einfluss interessiert und an viel Geld natürlich. Dem ist unsere Gedankenwelt fremd und unverständlich.
Und mit dem Kampf für Menschenrechte sollte man an besten zu Hause anfangen. Auch in Belgien gibt es Missstände. Ich bin auf jeden Fall nicht so blöd und fahre in die Türkei und nehme an regierungskritischen Aktionen teil. Ich glaube Sie auch nicht meine Herren. Die meisten denken so.
Das einzige was ein Otto-Normalverbraucher machen kann, ist die Unterstützung von humanitären Organisationen, die Politischverfolgten helfen. Besser als sinnloses Gerede.
Herr Scholzen, "humanitäre Organisationen" diskreditieren sich am laufenden Band, und sind nur Teil der Einschleusung von Neuen Konsumenten nach Europa. Was im Mittelmeer abgeht geht auf keine Kuhhaut. Also vergessen Sie diese Unternehmen (sie sind nichts anderes als das, und mit Sicherheit NIX karitatives). Erdogan erfüllt seine Rolle, er wirkt an der Destabilisierung, an der Zerstörung Europas mit. Es geht uns aber auch nichts an, was im Ottomanen-Reich abgeht. HIER muß dagegen gehandelt werden; und genau das Gegenteil passiert, der Islam breitet sich hier aus. Wird ausgebreitet, besser gesagt.
Werter Herr Francois.
Sie müssen nicht alle humanitären Organisationen über einen Kamm scheren, da gibt es solche und solche. Erdogan kann Europa nicht destabilisieren, weil er dazu zu schwach ist. Die Europäer selbst destabilisieren Europa.
Es stimmt schon, das viele Moslems wegen des syrischen Bürgerkriegs nach Europa flüchten. Genau so gut wie welche übers Mittelmeer kommen. Deswegen kann man aber nicht von einem organisierten Plan zur Islamisierung Europas ausgehen. Strukturbedingt kann es so was überhaupt nicht geben. Dazu gibt es zu viel Unterschied zwischen den einzelnen moslemischen Gemeinschaften. Was die Leute nach Europa treibt, sind Not, Elend und daraus resultierende Perspektivlosigkeit und nicht irgendein ominöser Plan zur Islamisierung Europas. Das ist ein Hirngespinst von Verschwörungstheoretikern.
Herr Scholzen, ich werde mich nicht zu Ihrer Naivität nicht äußern. Meditieren Sie nur diese Zeile: "Italie: la justice soupçonne Médecins Sans Frontière d’avoir récupéré illégalement des migrants près de la Libye". Die "heiligen" MSF, ja. Wie kann denn sowas. Klar, kann! Aber es ist ja alles nur eine Verschöwrung, da bin ich ganz bei Ihnen!