Ein doch dreister Fall von Menschenschmuggel... Seit Jahren schon versuchen Tausende Migranten, irgendwie vom Kontinent nach Großbritannien zu gelangen. Viele probieren es, indem sie sich heimlich auf ein Schiff oder in einen Lkw schleichen und als blinder Passagier die Überfahrt machen. Was eine niederländische Bande da angeboten hat, das war da fast schon die Luxusvariante.
Anfang Juli sei eine Bande ausgehoben worden, die Flüchtlinge per Flugzeug nach Großbritannien bringen wollte, berichten die Zeitungen Het Laatste Nieuws und La Dernière Heure. Der Transport sollte demnach über Belgien ablaufen, genauer gesagt über ein früheres Nato-Flugfeld im Antwerpener Vorort Malle. Das Flugzeug sollte in Holland starten und dann in Belgien 14 Flüchtlinge aufnehmen, die mit einem Kleinbus zu dem Flugfeld gebracht werden sollten.
Die britischen Piloten und auch die niederländischen Drahtzieher hätten aber festgenommen werden können - und das bevor die Aktion durchgeführt werden konnte. Die Menschen, die die Schleuserbande nach England bringen wollte, wurden in einem niederländischen Asylbewerberheim untergebracht. Sie hatten jeder 1.000 Euro für den Überflug bezahlt.
Die belgische föderale Polizei gab an, nichts von solchen Schleuserflügen zu wissen. Die Aktivitäten insbesondere von Kleinflugzeugen würden aber seit längerer Zeit genau beobachtet.
Roger Pint - Bild: Kristof van Accom/BELGA