Mitarbeiter aus den Kabinetten von Ministerpräsident Rudi Vervoort (PS) und des Regionalministers Pascal Smet (SP.A) haben im Februar an einem Seminar von Samusocial teilgenommen. Das geht aus einer E-Mail hervor, die dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Affäre vorliegt. Vertreter der anderen Koalitionspartner wurden hingegen nicht eingeladen.
In der Zeitung L'Echo äußert sich die Brüsseler Regionalministerin Céline Fremault (CDH) dazu. Sie fühlt sich von der PS hintergangen und vermutet, dass man ihr bewusst Informationen vorenthalten hat. Die CDH-Politikerin rief den Vorsitzenden der Brüsseler Frankophonen-Partei DéFI, Olivier Maingain, auf, die bestehende Mehrheit aufzukündigen. In der Region Brüssel-Hauptstadt regiert derzeit eine Koalition aus PS, DéFi und CDH.
Olivier Maingain reagierte zurückhaltend auf den Aufru, er möge "über eine neue, andere Koalition nachdenken, ohne die PS". Am Samstagmittag erklärte er, eine Reaktion seinerseits sei zurzeit "verfrüht".
Vervoort: "Die CDH ist wohl vergesslich"
Der Brüsseler Ministerpräsident Rudi Vervoort wirft inzwischen der CDH und ihrer Ministerin Céline Fremault vor, eine "Affäre konstruieren" zu wollen. Sie habe wohl "vergessen", dass ihr eigener Kabinettchef an der Vorbereitung des besagten Treffens teilgenommen und nach dem Treffen seine Befriedigung über das erzielte Resultat zum Ausdruck gebracht habe.
Vervoort legt seiner Pressemitteilung eine Kopie besagter E-Mail bei. Bei dem Treffen in Spa sei es um die Finanzierung eines Gebäudes gegangen.
belga/rtbf/fs/sh - Archivbild: Nicolas Lambert/BELGA