Die großen Leitlinien des neuen flämischen Jugendstrafrechts hat der zuständige Minister Jo Vandeurzen (CD&V) am Freitag vorgestellt. Der Rote Faden: Mehr Verantwortungsbewusstsein und Schaden soll wieder gut gemacht werden. Junge Menschen zwischen zwölf und 18 Jahren seien verantwortlich für ihr Handeln und für dessen Folgen. Das Hauptaugenmerk liegt deshalb bei der Wiedergutmachung. Die Jugendlichen sollen selbst vorschlagen können wie.
Den Staatsanwaltschaften und Jugendrichtern stehen in Zukunft eine ganze Menge von Maßnahmen zur Verfügung. Die Reaktion auf eine Straftat soll klar, unverzüglich und konstruktiv sein. Neu ist das sogenannte "positive Projekt", das der Jugendliche selbst formulieren kann, zum Beispiel eine Begleitung oder eine Ausbildung.
Die Unterbringung in eine geschlossene Jugendanstalt sei erst als letzte Alternative zu sehen. Dort sollen in Zukunft jugendliche Gewalttäter und Gewaltopfer auch nicht mehr zusammen untergebracht werden. Ein Streitthema sind elektronische Fußfesseln. Die N-VA möchte sie, die Cd&V nicht.
Volker Krings - Illustrationsbild: Gil Cohen Magen/EPA