Dass potentielle Terroristen in der Hauptstadt problemlos untertauchen können, ist Innenminister Jan Jambon (N-VA) ein Dorn im Auge. Deshalb beschloss die Regierung vor anderthalb Jahren den sogenannten Kanalplan. Im Kampf gegen den Terror sollen die Behörden ein genaueres Bild davon bekommen, wer in Brüssel lebt und wo. Sich irgendwo anmelden, wo man eigentlich nicht wohnt, soll damit nicht mehr so einfach sein.
Die Polizei überprüft täglich im Schnitt 190 Adressen per Telefonanruf. Etwa 20 Personen werden täglich aus dem Einwohnermelderegister gestrichen, weil sie nicht dort wohnen, wo sie gemeldet sind.
Seit Inkrafttreten des Kanalplans wurden insgesamt über 10.000 Personen erwischt, die nicht dort wohnten, wo sie sie sollten. Sie wurden aus dem Bevölkerungsregister gestrichen, der Personalausweis wurde eingezogen. Eine Unterstützung seitens des ÖSHZ oder andere Sozialhilfen sind damit nicht mehr möglich.
Darüber hinaus erwischten die Polizeibeamten rund 2.500 Menschen, die illegal, also ohne eingetragenen Wohnsitz, in Brüssel lebten.
Innenminister Jambon findet die bisherigen Resultate ermutigend, aber es bliebe noch viel zu tun. Der Kanalplan läuft noch weitere anderthalb Jahre. Erst dann können genauere Schlussfolgerungen gezogen werden, so Jambon.
vrt/vk/sh - Illustrationsbild: Thierry Roge/BELGA