In Brüssel scheint es im Moment drunter unter drüber zu gehen. Die Meldungen über angebliche oder tatsächliche Missstände überschlagen sich fast schon.
Zunächst berichtete das Nachrichtenportal Bruzz über den Fall des MR-Politikers Christophe Pourtois. Der stand schon am Pranger, weil er als Verwaltungsratsvorsitzender des Brugmann-Krankenhauses Bezüge von über 30.000 Euro kassiert haben soll. Nach Informationen, von Bruzz hat eben dieser Pourtois auch noch diverse andere Ämter bekleidet, die allesamt im Zusammenhang stehen mit dem Brüsseler Sozialhilfezentrum. Insgesamt soll er für diese Mandate über 100.000 Euro brutto pro Jahr verdient haben.
Noch mehr Sprengkraft hatte die Meldung der Zeitung La Dernière Heure. Demnach führe die Brüsseler Generalstaatsanwaltschaft eine Voruntersuchung durch, in deren Mittelpunkt der Brüsseler Ministerpräsident Rudi Vervoort steht. Die Info an sich wurde inzwischen bestätigt.
Laut La Dernière Heure geht es um den Bürgermeisterball in Vervoorts Heimatgemeinde Evere. Im Raum steht wohl der Verdacht, dass sich hier private und öffentliche Interessen vermischt haben. Die VRT zitiert aber Brüsseler Regierungskreise mit der These, dass es sich hier auch um eine Retourkutsche handeln könne.
Vervoort hatte in den letzten Tagen harsche Kritik insbesondere an dem Brüsseler Ex-Bürgermeister Yvan Mayeur geübt.
Roger Pint - Archivbild: Laurie Dieffembacq/BELGA