Die Durchsuchungen des Büros von Yvan Mayeur (PS) und beim Samusocial bestätigte die Staatsanwaltschaft bislang nicht. Über die Durchsuchungen beim Sozialhilfezentrum schweigt sie sich aus.
Zu vermuten ist, dass sie nach Hinweisen sucht, wie das System der überhöhten Sitzungsgelder funktioniert hat. Mayeur sowie die Vorsitzende des Sozialhilfezentrums, Pascale Peraïta (ebenfalls PS), sollen zwischen 15.000 und 19.000 Euro pro Jahr für Sitzungen des Samusocial kassiert haben. Das Geld wurde auch gezahlt, wenn die Sitzungen gar nicht stattgefunden hatten. Die Herkunft des Geldes gilt immer noch als unbekannt.
Am Montagmittag hatten gut 100 Bürger auf der Brüsseler Grand Place wegen des Skandals beim Samusocial protestiert. Die Brüsseler Bürgerin Hylke Gryseels hatte zu dem Protest per Facebook aufgerufen. Sie wolle vor allem einen Wechsel der politischen Kultur in der Hauptstadt, sagte sie bei der VRT. Den Willen zum Wechsel sehe sie aber kaum. Zwar sei Mayeur von seinem Amt zurückgetreten. Doch eine Entschuldigung für die Vorfälle beim Samusocial habe sie bislang von keinem der Betroffenen gehört.
Das Samusocial hat zur Aufgabe, sich um Obdachlose in Brüssel zu kümmern.
Kay Wagner - Bild: Nicolas Lambert/BELGA