15.000 Euro soll Mayeur pro Jahr beim Samusocial erhalten haben für Sitzungen, die oft gar nicht stattgefunden hatten. Laut Nachrichtenagentur Belga ist aber anscheinend nicht klar, woher das Geld gekommen ist. In diese Richtung könnten die Voruntersuchungen der Staatsanwaltschaft gehen.
Die Zeitung La Libre Belgique berichtet unterdessen, dass schon seit Wochen die RTBF Recherchen zum Finanzierungssystem beim Samusocial durchgeführt hatte. Die Leitung vom Samusocial beauftragte dann Mitte März ihren Anwalt der RTBF klar zu machen, dass diese Recherchen nicht erwünscht seien. Die RTBF führte sie dennoch weiter aus.
Pikant an der Sache ist, dass der Anwalt des Samusocial kein anderer als der Lebensgefährte der Brüsseler PS-Chefin Laurette Onkelinx war. Mayeur selbst gehört der PS an. Das alles riecht nach politischem Klüngel und Vertuschung. Die Voruntersuchungen der Staatsanwaltschaft könnten Licht in das Dunkel bringen.
Kay Wagner - Bild: Laurie Dieffembacq/BELGA
Wasser auf die Mühlen der PTB. Die Selbstdemontage einer Volkspartei geht weiter und hinterlässt ein politisches Vakuum, das von weniger gemäßigten politischen Kräften gefüllt wird. Ob das gut ist, wird sich noch herausstellen müssen. Da muss man die nächsten Wahlen abwarten.
Hier sieht man, was passiert, wenn politische Macht zur Droge geworden ist. Man wird süchtig und denkt, man könne nicht mehr ohne leben. Und wie immer unter Drogeneinfluss macht man dann Sachen, die man normalerweise nicht macht. Man handelt außerhalb des üblichen Chemas.
Die PS hat in der Wallonie schon viel zu lange das Sagen. Demokratie lebt vom Wechsel. Hier trägt der Wähler die Verantwortung.