Der Druck war am Ende wohl zu groß geworden. Einer nach der anderen hatten die Mehrheitsfraktionen am Donnerstag den Rücktritt von Yvan Mayeur gefordert. Das galt zunächst für die flämischen Koalitionsparteien im Brüsseler Rathaus. Die SP.A, also die flämische Schwesterpartei der PS, hatte sogar damit gedroht, die Mehrheit zu verlassen, falls Mayeur im Amt bleibt.
Und auch in der eigenen Partei brodelte es am Donnerstagmorgen, hatte der Brüsseler PS-Ministerpräsident Rudy Vervoort seinem Parteifreund empfohlen, in sich zu gehen und sich die Frage zu stellen, ob er seine Funktion noch glaubwürdig ausfüllen könne.
Yvan Majeur stolpert damit also über die Affäre um das Samosocial. Hier ging es um überzogene Sitzungsgelder, die insbesondere an die Mitglieder des sogenannten "Büros", also des Führungsgremiums der Einrichtung ausgezahlt wurden.
Die Polemik weiter angeheizt hatte dann die Ex-Chefin der V.o.E in den letzten Tagen teils vage, teils widersprüchliche Angaben dazu gemacht hatte. Das Fass zum Überlaufen brachte dann ein Bericht zweier Regierungskommissare der Region Brüssel. Darin wird eine Reihe von gravierenden Missständen aufgelistet. Weil Majeur eben auch auf der Gehaltsliste des Samusocial stand, muss er jetzt also den Hut nehmen.
belga/fs/rop