Die dafür nötige Zusammenarbeit zwischen Militär und Zoll wurde heute besiegelt. Die beiden zuständigen Minister ließen es sich nicht nehmen, selbst vor Ort zu sein, als die erste Drohne im Dienst von Militär und Zoll vom Boden abhob.
Verteidigungsminister Steven Vandeput und Finanzminister Johan Van Overtveldt konnten während ihres kurzen Aufenthalts in Florennes südlich von Charleroi sogar Zeuge des ersten Erfolgs werden, den die neue Waffe im Kampf gegen Schmuggler einfuhr.
Florence Angelici, Sprecherin des Finanzministeriums, fasste diesen Erfolg so zusammen: "Die Drohne konnte ein Fahrzeug mit einem auffälligen Fahrverhalten feststellen. Das Fahrzeug ist daraufhin von belgischen, aber auch von französischen Zollbeamten angehalten worden. Bei der Kontrolle haben wir tatsächlich Drogen gefunden."
Besser hätte es also kaum laufen können. Der erste Test, er hatte direkt Erfolg. Denn Drogenhändler sind tatsächlich eine der Zielgruppen, deren Auffinden durch die Drohne erleichtert werden soll. Daneben soll sie auch das Schmuggeln von Waffen, Alkohol, Tabak und Bargeld verhindern. Und beim Kampf gegen den Terrorismus helfen, sagt Angelici.
Besonders dem Kampf gegen den Terrorismus ist es überhaupt zu verdanken, dass Militär und Zoll jetzt so eng zusammenarbeiten, dass sie gemeinsam eine Drohne fliegen lassen. Verteidigungsminister Vandeput erinnert daran, dass zum Schutz der nationalen Sicherheit in den vergangenen Monaten immer mehr Soldaten auch an der Grenze eingesetzt würden - immer als Unterstützung des Zolls. Gemeinsam mit den Kollegen würden die Soldaten verschiedene Dinge kontrollieren. Natürlich nach Drogen und ähnlichem Schmugglergut suchen. Aber nicht nur danach.
Dass bei diesen Aufgaben die Sicht aus der Luft, aus Drohnenperspektive, sinnvoll sei, machte Finanzminister Van Overtveldt deutlich. Zwar hätten die Grenzbeamten schon etliche Gerätschaften, um Kontrollen durchzuführen. Aber, so sagt er: "Unser Straßennetz hier im Grenzgebiet ist sehr verzweigt und schwer zu verfolgen. Sobald also eine organisierte Kontrolle stattfindet, können sich die Leute, die etwas zu verbergen haben, untereinander über die sozialen Netzwerke informieren. Sprich: Schnell verschwinden. Eine Drohne kann sie dann leicht auffinden."
Dafür ist die Drohne mit gleich zwei Kameras ausgerüstet: mit einer klassischen Kamera und mit einer Wärmebildkamera. Mit der kann die Drohne auch in der Nacht gut sehen. Von der Militärbasis in Florennes wird sie gesteuert. Das Ganze sei eine sehr sinnvolle Ergänzung, sagt Angelici.
Und noch einen letzten Vorteil bietet die Drohne: Sie ist so klein und geräuscharm, dass sie kaum auffällt bei ihren Beobachtungsflügen an der Grenze. Ganz anders als ein lauter, großer Hubschrauber. Von dem sich die Drohne im Preis allerdings kaum unterscheidet.
Kay Wagner - Bilder: Bruno Fahy (belga)