Moreau will sich nach eigenen Angaben jetzt prioritär seinen Aufgaben als Geschäftsführer des Telekomunternehmens Nethys widmen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Belga will er aber bis auf weiteres Bürgermeister der Gemeinde Ans bleiben. "Stéphane Moreau hat die Pläne von PS-Chef Di Rupo durchkreuzt", titelt schon die Zeitung Le Soir.
Am Donnerstag sollte sich eigentlich die Ethikkommission der Partei mit dem Fall Moreau befassen. Der Geschäftsführer von Nethys gilt als der Strippenzieher in der Publifin-Affäre: Er soll für die Schaffung der umstrittenen Sektorenausschüsse verantwortlich sein.
Publifin-Chef André Gilles war schon aus der PS ausgeschlossen worden, und es war erwartet worden, dass Moreau das gleiche Schicksal bevorstand. Jetzt geht er also aus freien Stücken.
"Und das bedeutet, dass er die Ämter aufgeben muss, die mit seiner Mitgliedschaft bei den Sozialisten zusammenhängen", sagte Jean-Pierre Hupkens, der Vorsitzende der Lütticher PS-Sektion, in der RTBF.
Dazu gehört aber offensichtlich erst einmal nicht das Amt des Bürgermeisters von Ans. Stéphane Moreau wurde zwar bislang durch einen Interimsbürgermeister vertreten, nominell will er aber das Amt behalten, berichtet Belga. Zu erwarten sei demnach aber ein baldiges Misstrauensvotum, wodurch Moreau definitiv entmachtet würde.
rop - Bild: Bruno Fahy (belga)