Die PS macht reinen Tisch und stürzt sich selbst noch weiter ins Chaos. So analysiert die Zeitung "Le Soir" am Freitag die Entscheidung der frankophonen Sozialisten, André Gilles aus der Partei auszuschließen.
Über das Schicksal von Stéphane Moreau, Geschäftsführer von Nethys, der Gesellschaft, die das operative Geschäft von Publifin ausführte, soll noch bis Ende des Monats entschieden werden. Nach der harten Linie der Überwachungskommission der PS am Donnerstag gegenüber Gilles, ist kaum davon auszugehen, dass Moreau einem Parteiausschluss entkommt. Auch die Tatsache, dass er auf Druck seiner Partei als Bürgermeister von Ans bereits zurückgetreten ist, wird daran wohl nicht viel ändern.
Die mächtige Lütticher PS muss sich also neue Köpfe suchen. Das werde zu internen Machtkämpfen führen, glaubt Le Soir. Und das wiederum könne Auswirkungen auf die ganze Partei haben.
Die Zeitung fragt sich, ob PS-Präsident Elio Di Rupo in dieser Situation einen Weg aus der Krise finden wird. Die PS hat in der Wählergunst aufgrund der Publifin-Affäre stark abgenommen. Interne Machtkämpfe könnten das Image weiter schädigen.
Anfang September soll es wohl einen PS-Kongress geben: Einen Ideen-Austausch mit dem Ziel, einen Neuanfang zu starten.
Kay Wagner - Bild: Benoit Doppagne/BELGA