Es ist immer noch ein Aufreger: Deutschland zahlt Menschen, die in Belgien leben und im Zweiten Weltkrieg für Nazi-Deutschland gekämpft haben, eine Rente. 27 Personen sind aktuell noch davon betroffen. Monatlich bekommen sie steuerfrei 385 Euro aus Deutschland überwiesen.
Im belgischen Parlament wird derzeit ein Resolutionsentwurf bearbeitet, der diese Praxis ändern will. Am Dienstag hatte der Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten den deutschen Botschafter in Belgien, Rüdiger Lüdeking geladen.
"Das betrifft das sogenannte Bundesversorgungsgesetz, demzufolge es um die Versorgung von Opfern des Zweiten Weltkrieges geht. Dieses Gesetz findet auch Anwendung auf Kriegsopfer nicht deutscher Nationalität und ihre Hinterbliebenen. Es geht darum, Renten zu gewähren, wenn der Empfänger eine gesundheitliche Beschädigung erlitten hat, die mit dem Dienst in der deutschen Wehrmacht oder mit einem militärähnlichen Dienst für eine deutsche Organisation in Zusammenhang steht", erklärt Lüdeking im BRF-Interview.
Lüdeking räumt auch gleich ein Missverständnis aus der Welt und betont, dass nicht die Zusammenarbeit mit der deutschen Wehrmacht die Grundlage für die Rentengewährung sei. "Das ist schlicht und ergreifend falsch." Dementsprechend sieht Lüdeking auch keinerlei Veranlassung, dass Deutschland eine Änderung der gesetzlichen Grundlagen erwägen sollte.
kw/mg - Illustrationsbild: Anthony Dehez/BELGA