Die Region Brüssel schaltet einen Gang höher und lässt es auf einen handfesten Konflikt mit Flandern ankommen. Dessen Ministerpräsident spricht von einer "institutionellen Atombombe". "Die Suche nach einer Lösung dürfte sehr schwierig werden", meint Geert Bourgeois von der N-VA.
Am Dienstagabend, dann doch noch eine überraschende Wende: Anders als zuvor angekündigt, wird die Region Brüssel ihr strenges Lärmschutzgesetz zwar anwenden, vorerst aber keine Bußgelder verhängen. Genau gesagt bis Ende April.
Wohl nicht ohne Grund: Flandern hat eine zweite Interessenkonflikt-Prozedur eingeläutet. Dadurch haben die Betroffenen - das heißt Föderalstaat, Flandern und Brüssel - jetzt 60 Tage Zeit, eine Lösung zu finden.
Die Fluggesellschaften werden unterdessen immer ungeduldiger. Und der Brussels Airport bangt um Tausende Arbeitsplätze. Die Billigfluggesellschaft Ryanair wollte am Mittwoch kein Risiko eingehen und hat ihre frühen Flüge ab Zaventem nach hinten verschoben - auf nach 7 Uhr.
Flanderns Verkehrsminister Weyts hat die jüngste Initiative der Brüsseler Regionalregierung als "Versuch" abgetan, "ein positives Signal zu senden". Dass die Hauptstadtregion vorerst keine Bußgelder für laute Maschinen einfordere, löse das Problem nicht, sagte der N-VA-Politiker.
Am Donnerstag kommen die zuständigen Minister zu einer ersten Gesprächsrunde zusammen.
belga/vrt/rtbf/akn/jp - Bild: Eric Lalmand/BELGA