Noch genau vier Tage, dann will die Region Brüssel ihr strenges Fluglärmgesetz aktivieren und die Airlines, die gegen die Verordnung verstoßen, zur Kasse bitten. Gleichzeitig zeigt sich die Hauptstadtregion nun aber kompromissbereit: Sie könnte auf die saftigen Strafen verzichten, wenn der Föderalstaat die Flugrouten ab Zaventem ändert.
Die Kanalroute über das dichtbesiedelte Zentrum der Hauptstadt soll abgeschafft werden und bis sieben Uhr morgens sollen die Gemeinden im Osten Brüssels nicht mehr überflogen werden. Die flämischen Anwohnervereinigungen östlich der Hauptstadt zeigen sich erfreut über den Vorstoß.
Der flämische Verkehrsminister Ben Weyts (N-VA) allerdings nicht. Er findet: Es fliegen bereits genug Flugzeuge über die flämischen Anrainergemeinden. Und der Brüsseler Kompromissvorschlag hätte zur Folge, dass es noch mehr würden. Möglicherweise wird Flandern eine zweite Interessenkonflikt-Prozedur einläuten und dafür sorgen, dass das Brüsseler Gesetz für weitere 60 Tage nicht in Kraft treten kann.
Am Montag ist eine Krisensitzung zwischen Föderalstaat und den betroffenen Regionen Flandern und Brüssel geplant. Die Luftfahrtgemeinschaft bangt um Tausende Arbeitsplätze am Brussels Airport, sollte der Konflikt andauern.
AKn - Foto: Eric Lalmand (belga)