Das Unternehmen hat seine AGBs gründlich durchleuchtet. Statt eines 250 Seiten-Schmökers sind die allgemeinen Geschäftsbedingungen der SNCB jetzt auf 15 Seiten zusammengefasst worden.
Für die Reisenden soll jetzt alles deutlicher und nachvollziehbarer sein. Wer etwa sein Zug-Abo zu Hause vergessen hat und dem Schaffner nicht vorzeigen kann, darf es künftig kostenlos innerhalb von 14 Tagen am Bahnhofsschalter vorzeigen. Bislang wurde dafür eine Strafgebühr von acht Euro erhoben.
Eine Bahnfahrt darf künftig unterbrochen werden. Beispiel: Wer ein Zugticket von Brüssel nach Eupen kauft, darf ab Mittwoch in Lüttich aussteigen, dort einkaufen und seine Reise nach Eupen im späteren Tagesverlauf fortsetzen. Bislang war das nur gegen Aufpreis möglich.
Der Fahrgastverband TrainTramBus zeigt sich erfreut über die Änderungen. Er fordert seit Jahren mehr Kundenfreundlichkeit von der Bahn.
Zugausfälle auf höchstem Stand seit zehn Jahren
2016 sind 38.041 Zugverbindungen ausgefallen (22.968 vollständig und 15.073 teilweise). Das entspricht 3,1 Prozent aller Zugverbindungen in Belgien. Das ist der höchste Stand seit 2006. Die Zahl der ausgefallenen Züge lag 2016 etwa um zwei Drittel höher als noch 2015.
Hauptgrund für die gestrichenen Verbindungen sind laut SNCB Streiks. So fielen Ende Mai -Anfang Juni streikbedingt mehr als zehntausend Züge aus, sagt Bahnsprecher Crols. Zu Jahresbeginn waren wegen eines zweitägigen Streiks der wallonischen Bahngewerkschaften bereits mehr als 5.000 Züge ausgefallen.
Weitere Gründe für ausgefallene Zugverbindungen im letzten Jahr waren die Terroranschläge vom 22. März in Brüssel und Personen, die auf den Schienen spazierten.
akn/okr - Bild: Eric Lalmand/Belga