Lange hatten die Niederlande und Belgien, das sich 1830 nach einem bürgerlichen Aufstand von Oranje abkapselte, ein schwieriges Verhältnis. Um den Grenzvertrag wurde jahrelang gestritten. Diese Zeiten sind aber längst vorbei. Heute pflegen beide Länder ausgezeichnete Beziehungen: institutionell, kulturell, aber vor allem wirtschaftlich - nach Deutschland sind die Niederlande Belgiens wichtigster Handelspartner.
Es läuft sogar so gut, dass die Außenminister beider Länder am Montag den Grenzverschiebungsvertrag unterzeichnen werden. Entlang der Maas bei Visé sind durch den Bau von Albert- und Juliana-Kanal kleine Inseln entstanden, wodurch der Grenzverlauf nun angepasst werden muss. Friedlich, ganz ohne Krieg oder diplomatische Verwerfungen - das würden wohl kaum andere Länder auf der Welt hinbekommen, heißt es nicht ganz ohne Stolz aus dem Außenministerium in Brüssel dazu.
Begleitet wird der Staatsbesuch von rund 50 belgischen Unternehmen. Pikant: Bpost ist dabei. Vielleicht kommt jetzt doch noch Bewegung in die gescheiterten Übernahmegespräche mit PostNL… Zur Wirtschaftsdelegation gehört auch der ostbelgische auf Maschinen- und Anlagenbau spezialisierte Betrieb Karl Hugo aus Amel.
Neben Außenminister Reynders nehmen auch die Ministerpräsidenten der Gemeinschaften und Regionen an dem Staatsbesuch teil: DG-Ministerpräsident Oliver Paasch ebenso wie seine Kollegen Geert Bourgeois, Paul Magnette und Rudi Vervoort.
Nach ihrem Besuch in Amsterdam werden die beiden Königspaare in den nächsten Tagen auch noch nach Den Haag, Utrecht und Eindhoven reisen.
Alain Kniebs - Archivbild: Laurie Dieffembacq/BELGA