Mitten im Hauptgebäude von Bpost in Brüssel sitzen sie: die rund 30 Helfer des Nikolauses. Sie sortieren und öffnen die Unmengen von Briefen, die die Kinder aus dem ganzen Land an den Heiligen Mann schicken. Jeden Tag landen hier rund 10.000 Briefe und Päckchen. Bis Anfang Dezember werden es 300.000 sein. Die meisten Kinder wollen zeigen, dass sie besonders brav waren und hoffen auf eine Belohnung vom Nikolaus…
Oft schicken die Kinder auch Schnuller mit, um zu zeigen, dass sie jetzt groß sind. Oft wünschen sie sich ein ganz bestimmtes Spielzeug. Manchmal aber haben sie auch ganz andere Wünsche, sagt Christophe Mairy von Bpost. "Diesem Jungen wurde das Fahrrad gestohlen und er verlangt vom Nikolaus, dass er den Hans Muff einschaltet, damit dieser dem Dieb die Ohren langzieht."
Ab und an kommen den Helfern des Nikolauses in der Poststelle aber auch die Tränen. Dann nämlich, wenn Kinder vom Verlust eines Elternteils berichten und sich wünschen, dass der Nikolaus sie ihnen zurückbringt.
Sofern die Kinder ihre Adresse vermelden, antwortet der Nikolaus ihnen - bislang allerdings nur auf Französisch oder Niederländisch.
Wer dem Heiligen Mann schreiben will, braucht noch seine Adresse. Und die ist - typisch belgisch - je nach Landesteil unterschiedlich. Flämische Kinder glauben, dass der Nikolaus in Spanien wohnt und dort jedes Jahr herkommt. Französischsprachige Kinder glauben hingegen, dass der Heilige Mann im Himmel wohnt. Deswegen lautet die Adresse wie folgt. Auf Niederländisch "Spanjestraat 1" und auf Französisch "1, rue du Paradis".
Deutschsprachige Kinder richten ihren Wunschzettel am besten an den Heiligen Nikolaus, Postleitzahl "0612", Ortschaft "Himmel". Der Brief braucht nicht frankiert zu werden. Und Achtung: Damit der Nikolaus antworten kann, den Absender nicht vergessen.
Adresse des Nikolauses:
Heiliger Nikolaus
Paradiesstraße 1
0612 Himmel
Alain Kniebs - Bilder: Laurie Dieffembacq/BELGA