Das neue Hafenhaus ist atemberaubend, eine architektonische Perle. Um ganz genau zu sein: ein Diamant. Denn auf dem Dach des majestätischen Kasernen-Gebäudes aus dem 16. Jahrhundert ist eine riesige Kuppel aus Glas und Stahl gebaut worden – in der Form eines Diamanten, des Wahrzeichens der Scheldestadt.
"Dieses Gebäude ist mehr als ein Bauwerk. Es ist ein Symbol", sagt der stolze Hafenschöffe Marc Van Peel. Der Altbau stehe für Antwerpens goldene Jahre im 16. Jahrhundert. Das Neue für hoffentlich 500 weitere von Erfolg gekrönte Jahre.
Das neue Hafenhaus hat das britische Büro der kürzlich verstorbenen irakischen Architektin Zaha Hadid entworfen, das bereits andere futuristische Bauwerke in Peking, Hongkong, Innsbruck und Straßburg realisiert hat. Der zweitgrößte Seehafen Europas hat für Sanierung und Neubau insgesamt 50 Millionen Euro auf den Tisch gelegt.
Die 500 Mitarbeiter der Antwerpener Hafenverwaltung haben jetzt einen neuen Arbeitsplatz. Doch über den praktischen Aspekt hinaus dient das imposante Gebäude auch zu repräsentativen Zwecken.
"Unsere internationalen Gäste sind beeindruckt. Beim Anblick des neuen Hafenhauses entsteht ein Wow-Effekt", sagt Hafendirektor Eddy Bruyninckx. Ohne mit der Wimper zu zucken fügt er hinzu: "In Antwerpen gehört sich das so". Das monumentale Bauwerk passe zur Stadt. Kein Wunder, dass der Rest des Landes den Antwerpenern Arroganz und Hochnäsigkeit wirft.
Bruyninckx' Büro liegt in einem der obersten Stockwerke - mit beeindruckendem Panorama-Blick über die Stadt und ihren riesigen Hafen. Der Hafendirektor kommt ins Schwärmen, wenn er über den Albertkanal redet, die Scheldemündung, die Hafenkais und die petrochemischen Anlagen: "Abends, wenn es dunkel wird und die vielen Lichter angehen, ist der Ausblick noch schöner."
Alain Kniebs - Bild: Dirk Waem/Belga