Am 7. September gab Engie-Electrabel bekannt, dass man den Reaktorblock Tihange 1 gewollt abgeschaltet habe. Ein Nebengebäude sei im Zuge von Bauarbeiten beschädigt worden, hieß es damals zur Begründung. Besagtes Gebäude befinde sich zwar im nicht-nuklearen Teil der Anlage, müsse aber aus Sicherheitsgründen immer zugänglich sein.
Die Zeitung Le Soir hat versucht, herauszufinden, was am 7. September genau passiert ist. Demnach sollte vor dem Hintergrund der Laufzeitverlängerung bis 2025 ein neues Gebäude auf dem Gelände errichtet werden.
Zwecks Anlegen eines Fundaments wurde Beton unter Hochdruck in den Boden eingespritzt. Aus bislang unbekannten Gründen habe sich dann aber eine Betonplatte unter einem Nebengebäude im nicht-nuklearen Teil um einige Zentimeter angehoben. Dort untergebracht sind Notfallpumpen, die für den Fall der Fälle immer einsatzbereit sein müssen. Und die Schäden sind offenbar größer als gedacht.
Bislang hieß es, Tihange 1 könne zum 30. November wieder ans Netz gehen. Ob dieser Termin zu halten ist, das ist aber noch offen. Die Atomaufsichtsbehörde Fank will sich derzeit jedenfalls auf keine Frist festlegen lassen.
Roger Pint - Bild: Maxime Anciaux/Belga