Betroffen sind Eltern in der Brüsseler Region und in Flandern. Sie sind telefonisch oder über das Internet bedroht und als Landesverräter bezeichnet worden. Einige von ihnen haben ihre Kinder bereits in der Schule abgemeldet.
Der Direktor einer dieser Schulen in Anderlecht erklärte, die Drohungen seien eine regelrechte Hasskampagne und er vermute Pro-Erdogan-Organisationen dahinter.
Die türkische Regierung macht den Prediger Fethullah Gülen und seine Bewegung für den Putschversuch am 15. Juli verantwortlich.
Politik besorgt
Flanderns Ministerpräsident Bourgois sorgt sich um den Einfluss türkischer Erdogan-Anhänger an den Schulen. Bourgois hat an die Eltern der betroffenen Schüler appelliert, den Einschüchterungsversuchen nicht nachzugeben. Die Justiz wurde aufgefordert, eine Untersuchung der Vorfälle einzuleiten.
vrt/est/rkr - Bild: Aris Messinis/AFP
In solchen Fällen flüchtet man in ein sicheres Land, aber wo soll das sein?
Wie sind es ja leider nicht mehr und in Deutschland und Österreich ist es mittlerweile nicht besser.
Bei wem darf man sich eigentlich dafür bedanken? Wer stellt sich hin und sagt frei heraus, ich trage wesentliche Mitschuld daran?
Dass Erdogan-Anhänger hier in unserem Land politische Stimmungsmache betreiben, ist zutiefst besorgniserregend. Aber dass es in Belgien Schulen gibt, die von der Gülen-Bewegung finanziert werden, ist ebenso ein Unding. Sowohl der Erdogan-Anhang (und seine Organisationen) als auch die Gülen-Bewegung sind Parallelgesellschaften, die unser Land destabilisieren. Zudem werden außerbelgische Konflikte in unser Land importiert, die hier mit gewaltsamen Mitteln ausgetragen werden. Solchen Bedrohungen muss unser Staat wachsam und wehrhaft gegenüber treten.