Endstation im Hafen von Genk. Hier werden die großen Container vom Schiff abgeladen und legen die letzten Kilometer bis aufs Festivalgelände per LKW zurück. Der größte Teil der Route ist allerdings über das Wasser verlaufen, genauer gesagt über den Albertkanal vom Hauptlieferanten in Artselaar bei Antwerpen bis mitten in die Provinz Limburg.
"Letztes Jahr haben wir das Experiment gestartet", sagt Pukkelpop-Organisator Chokri Mahassine. "Und weil wir so zufrieden gewesen sind, setzten wir jetzt noch mehr auf die Binnenschifffahrt." Neben den 86 Paletten Backstage-Material aus dem Vorjahr wurden jetzt zusätzlich 18 Container verschifft. Darunter befinden sich unter anderem die Sofas für die Garderoben der diesjährigen Top-Acts des Festivals: Rihanna und Chemical Brothers.
Das Pukkelpop-Festival will aber auch ein Zeichen setzen: Weg von der Straße, hin zu nachhaltigeren Transportwegen wie Schifffahrt und Schiene. "Das ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern kann langfristig auch für weniger Staus auf unseren Autobahnen sorgen", sagt Flanderns Verkehrsminister Ben Weyts (N-VA). "Statt ihre Waren reflexartig per LKW abtransportieren zu lassen, sollten die Betriebe umdenken. 80 Prozent der Unternehmen in Flandern liegen weniger als zehn Kilometer von einer befahrbaren Wasserstraße entfernt."
Noch wird der übergroße Teil des Frachtguts aktuell aber über die Straße transportiert. Nur ein Fünftel der Waren wird derzeit verschifft - etwa 130.000 Tonnen pro Jahr auf den belgischen Flüssen und Kanälen. Damit belegt Belgien im EU-Vergleich hinter den Niederlanden zwar einen Spitzenplatz, allerdings besteht noch viel Luft nach oben.
Das Wasserwegenetz könne deutlich mehr Verkehr aufnehmen, zum Beispiel der Albertkanal vom Antwerpener Seehafen nach Lüttich. Ein einziges Schiff kann bis zu 200 Lastwagen ersetzen und so für deutlich weniger Verkehr auf den Autobahnen sorgen.
Alain Kniebs - Bild: Nicolas Maeterlinck/Belga