Die Entscheidungswege müssten im Ernstfall kürzer, schneller und klarer sein. Deswegen würden derzeit neue Richtlinien erstellt. Am 22. März war zwischen den Anschlägen in Zaventem und auf die Brüsseler Metro mehr als eine Stunde vergangen. Die Entscheidung, die U-Bahn zu stoppen, wurde zwar bereits im Krisenzentrum gefällt, zum Zeitpunkt der zweiten Bombenexplosion fuhr die Metro aber noch.
Jan Jambon stellte allerdings klar: Selbst wenn die Entscheidung, die Metro zu schließen, schneller bis zu den Verkehrsbetrieben STIB durchgedrungen wäre, hätte man die Metro nicht mehr räumen können. Um 8.52 Uhr entschied das Krisenzentrum am Tag der Anschläge, den U-Bahn-Verkehr aus Sicherheitsgründen einzustellen. Nur wenige Minuten später, um 9.11 Uhr, sprengte sich der Selbstmordattentäter in der Station Maelbeek in die Luft.
Trotzdem: Das Notfallverfahren soll verkürzt werden. Im Ernstfall werden die Entscheidungen wie gehabt im föderalen Krisenzentrum getroffen. Daraufhin werden der Verkehrsminister und die Region Brüssel informiert, die unverzüglich die notwendigen Maßnahmen in die Wege leiten müssen. Künftig soll es keine Unklarheiten und keine Missverständnisse mehr geben können, versprach Innenminister Jambon.
Der parlamentarische Untersuchungsausschuss wollte in seiner Sitzung am 6. Juli die letzten Anhörungen in Sachen Hilfeleistung vornehmen. Kommende Woche soll ein erster Zwischenbericht vorgelegt werden. Dadurch soll die Arbeit von Polizei- und Rettungskräften verbessert werden. Ausfälle wie die des Kommunikationssystems „Astrid“ sollen schnellstmöglich behoben werden. Spätestens nach der Sommerpause wollen sich die Abgeordneten über drängende Fragen wie mögliche Ermittlungspannen beugen.