"Vereint im Schmerz", titelt La Libre Belgique. "Gedenken, aber noch keine Antworten", schreibt Le Soir. "Die schwierigste Bergung aller Zeiten", heißt es bei Het Laatste Nieuws.
Mittlerweile wird die menschliche Seite der Katastrophe sichtbar, bemerkt Het Nieuwsblad. Die 150 Opfer des Flugzeugabsturz' bekommen einen Namen und ein Gesicht. An Bord waren Schulkinder, Fußballfans, Geschäftsleute und eine Familie, die aus den Ferien heimkehrte.
In allen Zeitungen ist auch das Foto der drei Staats- und Regierungschefs zu sehen, die am Unglücksort in Seyne-les-Alpes Andacht halten: der französische Präsident François Hollande, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy.
Piloten geraten ins Visier
Die Flugzeugkatastrophe wirft viele Fragen auf. Noch immer ist völlig unklar, warum die Maschine abgestürzt ist. Laut La Dernière Heure geraten die Piloten des A320 von Germanwings ins Visier der Ermittler. Luftfahrtexperten gehen in dem Blatt davon aus, dass die Piloten bewusstlos gewesen sein müssen, ansonsten gebe es keine logische Erklärung für den achtminütigen Sinkflug bis zum Absturz in den Bergen. Was die Zeitung bei Redaktionsschluss allerdings noch nicht wissen konnte: In der Nacht hat die New York Times einen Bericht veröffentlicht, wonach einer der beiden Piloten aus dem Cockpit ausgesperrt gewesen sein soll. Auf dem Stimmenrekorder der abgestürzten Maschine sei zu hören, wie einer der Piloten vor dem Unglück vergeblich versucht, ins Cockpit zu kommen.
"Zynischer De Wever lässt den 'Chef' raushängen"
Innenpolitisch sorgen weiter die umstrittenen Rassismus-Aussagen von Bart De Wever für Wirbel. "Die N-VA steht allein auf weiter Flur", titelt De Standaard. Die christdemokratischen und liberalen Koalitionspartner haben sich sowohl in Flandern als auch auf föderaler Ebene von De Wevers Äußerungen distanziert. Der N-VA-Chef hatte ja den Begriff 'Rassismus' relativiert und vor allem der marokkanischen Gemeinschaft mangelnden Integrationswillen vorgeworfen.
La Libre Belgique findet: Dass die gesamte politische Klasse die hinterlistige Rhetorik von Herrn De Wever kritisiert, ist beruhigend, geht aber nicht weit genug. Der N-VA-Vorsitzende geht wie immer sehr geschickt vor: Die rote Rassismus-Linie überschreitet er nicht, er flirtet aber mit ihr. Die Nationalisten-Partei büßt in den letzten Umfragen an Beliebtheit ein. Da muss der "Chef" reagieren und seinen rechten Wählern noch mal auf seine bekannte zynische Art deutlich machen, dass die N-VA ihren Kampfgeist nicht verloren hat - auch wenn sie jetzt das verhasste Belgien mitregiert.
De Standaard meint: Die Vorstöße De Wevers weisen darauf hin, dass der Vorsitzende der größten Partei mit der Regierungsarbeit der flämischen und föderalen Kabinette nicht zufrieden ist. Fraglich ist, ob die Koalition bis 2019 durchhalten wird. Fakt ist aber, dass De Wever es so anstellen wird, dass im Ernstfall nicht er, sondern eine andere Partei den Stecker zieht und die Regierung zum Sturz bringt.
Budget: PPP-Blase in Flandern geplatzt
Laut De Morgen weist der flämische Haushalt ein Loch von 500 Millionen Euro auf. Grund sind die PPP-Konstrukte, die jetzt im Budget verbucht werden müssen. Bis 2020 wird das Defizit auf über fünf Milliarden Euro anwachsen. Die Zeitung kritisiert: Öffentlich-private Partnerschaften, sogenannte PPPs, das war über Jahre die Wunderwaffe der flämischen Regierung. Haushaltsdefizite, das war nur etwas für Griechenland, Italien oder die Wallonie. Flandern verkaufte sich stattdessen als finanziell gesunde und dynamische Region. In Wahrheit aber wurden die großen Investitionen buchhalterisch "versteckt". De Morgen spricht dann auch von der "flämischen Maskerade".
"Wallonie muss sich beeilen"
L'Echo geht auf die Rede des wallonischen Ministerpräsidenten Paul Magnette zur Lage seiner Region ein. Im Parlament in Namur erklärte er, die Wallonie hinke nicht mehr hinterher und befinde sich inzwischen im europäischen Mittelfeld. Das mag zwar stimmen, meint die Zeitung. Was die Wallonie aber braucht, ist eine Langzeitperspektive. Durch die sechste Staatsreform werden die Finanzströme aus dem Norden des Landes ab 2025 erheblich nachlassen. Wenn die Arbeitslosigkeit nicht sinkt und die eigene Wirtschaft nicht erheblich gestärkt wird, werden jedes Jahr mehrere hundert Millionen Euro im Haushalt fehlen. Die Wallonie hat nur noch zehn Jahre Zeit. An die Arbeit!, mahnt das Blatt.
"Diesel erhöht Lungenkrebsrisiko um bis zu 50 Prozent"
"Diesel muss doppelt so teuer werden". Das fordern Lungenärzte und Krebsspezialisten auf der Titelseite von Le Soir. Durch die Feinstaubbelastung steige das Risiko einer Lungenkrebserkrankung um 20 bis 50 Prozent. Nur wenn der Dieselpreis steigt, werden die Belgier auf andere Kraftstoffe umsteigen. Die Zeitung gibt den Experten aus gesundheitlicher Sicht Recht. Allerdings muss es genügend vernünftige Alternativen zum Auto geben, ehe man solch drastische Maßnahmen ergreift.
Bild: Christophe Ena (afp)
Ahha....“Diesel erhöht Lungenkrebsrisiko um bis zu 50 Prozent” .........und zuvor so auch Jahrelang wurde der Tabakware der schwarze Peter für Lungenkrebs zugeschoben - ist ja interessant was sich "Ärzte und co" so alles einfallen lassen und angeblich raus gefunden......ua welche Vehikel fahren denn die Herrschaften aus der Medizin & Forschung ? mit welchem Treibstoff betrieben ? die benutzen zum größten Teil doch Autos welche mit Dieselkraftstoff betrieben werden und dazu noch nicht mal Klein- und Mittelklassewagen sondern schon Nobelkarossen welche sich der Normalbürger gar nicht leisten kann und die mehr wie die unsrigen verbrauchen. Ist im Grunde genommen auch nur ein erneuter Einfall von irgendwem um den Bürgern das Geld aus die Taschen zu ziehen. Profitieren wird da an erster Stelle natürlch der Staat aber auch die besagten Herrschaften hier - denn weder Politiker noch Hochdotierte Herrschaften müssen den vollen Preis an der Tanke latzen - die haben doch überall ihren Bonus und co.