Von der Kunst, die Dinge beim Namen zu nennen - ein Kommentar
"Die Asyl- und Einwanderungspolitik ist gescheitert". Mit dieser deutlichen Aussage haben hohe Vertreter der Antwerpener Justiz viel Staub aufgewirbelt. In Grundsatzreden zum Auftakt des neuen Justizjahres hatten der Antwerpener Generalprokurator Yves Liégois und der Generalanwalt am Arbeitsgerichtshof, Piet Van den Bon, ein fast schon apokalyptisches Bild der Asylpolitik gemalt. Sogar die Demokratie als solche sei in Gefahr. Wegen eben dieser Aussage hat der amtierende Justizminister Stefaan De Clerck bereits angekündigt, die beiden Magistrate in die Schranken zu verweisen. Der Vorfall zeigt, wie wichtig aber zugleich wie schwierig es ist, die Dinge beim Namen zu nennen, meint Roger Pint in seinem Kommentar.