Es war sicher nicht der beste Auftritt der Roten Teufel der letzten Jahre. Die italienische Taktik des Nationaltrainers Antonio Conte ist vollkommen aufgegangen. Der belgische EM-Geheimfavorit zeigte sich arm und ideenlos gegen eine starke Defensive der Italiener. Zeitgleich waren die Italiener effizient und lediglich Courtois im Tor verhinderte ein belgisches Debakel beim EM-Comeback nach 16 Jahren.
Naturgemäß ruft eine Niederlage wieder die Wilmots-Gegner auf den Plan. Mangelndes taktisches Verständnis und Festhalten an seinen Basisspielern sind die Hauptkritikpunkte.
Eine solche Niederlage kann aber auch etwas Positives haben. Unsere Nachbarn aus dem Norden haben es bereits vorgemacht. 1988 starteten die Niederlande mit einer 0:1 -Niederlage gegen die Sowjetunion. Im späteren Verlauf des Turniers steigerte sich die goldene Oranje Generation und konnte im Endspiel die Sowjetunion mit 2:0 bezwingen.
Aber selbst mit einem Erreichen des Finalspiels am 10. Juli in Paris könnten die Belgier zufrieden sein. Das haben nach Niederlagen im ersten Spiel auch Tschechien (1996) und Portugal (2004) geschafft.
Um überhaupt weiter träumen zu dürfen und nicht bereits in der Vorrunde auszuscheiden, ist ein Sieg gegen Irland am kommenden Samstag Pflicht. Es ist jetzt an Hazard und Co zu zeigen, welches Potenzial in ihnen steckt.
Christophe Ramjoie - Bild: BRF
Der Kommentar ist gut. Nur mir ist aufgefallen, dass die italienische Mannschaft in der 2. Halbzeit immer zu einem (Stürmer?- ich weiß nicht wie man ein Faul von einem Hintermann nennt! ) Foul gegriffen, um Angriffe auf das Tor zu vermeiden. Deshalb auch hintereinander 4 gelbe Karten für die Italiener. Hätte da eine Rote nicht auch sein müssen!
Die Welt steht Kopf: Eine Niederlage ist heute etwas "Positives". Alles klar!
Immer eine Frage des Blickwinkels.
MfG,
Christophe Ramjoie
Daß man aus Fehlern lernt, das (sollte) stimmen. Aber, eine Frage: Wird die Mannschaft, die 0 Punkte am Ende hat, PanEuropameister?
Da wirft sich die Frage auf: Werden rhetorische Fragen eigentlich um des Fragens willen gestellt? Fragwürdige Fragen über Fragen.
Was wir daraus gelernt haben, ist dass meistens nur die Mannschaften Europameister werden, die höchstens 0 Punkte haben, aber dann auch nur wenn's panst. Wie war noch gleich die Frage?
Das Stilmittel "rhetorische Frage" hat durchaus seinen Zweck; nichtssagende Kommentare jedoch nicht.
Belgien kommt als vermutlich Tabellenzweiter der Gruppen E somit im Viertelfinale zumindest nicht gegen Deutschland - zumindest ein "positives" Fazit aus der "Schmach" von Lyon. Aber seien wir doch einmal ehrlich: So richtig los geht es erst ab der K.o.-Runde im Achtelfinale, für die sich in den Gruppenspielen gefühlt jede Mannschaft qualifiziert. Trainer Wilmots braucht nur die richtigen Schlüsse zu ziehen, dann ist mit den "Roten Teufeln" weiterhin zu rechnen.