"Alle reden vom Wetter. Wir nicht!" So stand es auf einem roten Plakat des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes, das außerdem die Konterfeis von Marx, Engels und Lenin zeigte. Die 68er Bewegung hatte den Spruch von einer früheren Werbekampagne der damaligen Bundesbahn gekapert, wo er die Unabhängigkeit von Wind und Wetter suggerieren sollte - noch so eine Ironie der Geschichte.
Ironischerweise haben die deutschen Grünen etwa 25 Jahre später den Slogan umgekehrt, um auf ihre Anliegen in Sachen "saurer Regen" und Klimaerwärmung aufmerksam zu machen - allerdings mit wenig Erfolg, das musste damals schon hinter anderen elementaren Bedürfnissen zurückstehen. Vielleicht hatten sie auch nur nicht hinreichend zwischen Wetter und Klima unterschieden, wie ihnen heute noch Kritiker vorwerfen - die es auch nicht immer so genau nehmen und aus Erdklimadaten das herauspicken, was ihnen in den Kram passt.
Warum wir jetzt gerade vom Wetter reden? Kommenden Donnerstag zeigt der BRF den Dokumentarfilm "Après la pluie" über die verheerenden Auswirkungen des Julihochwassers im Wesertal vor drei Jahren. Darin beobachten die beiden Vervierser Filmemacher Quentin Noirfalisse und Jérémy Parotte, wie Betroffene die Katastrophe und ihre Folgen erlebt haben ... und welche Lehren daraus zu ziehen wären. Unaufdringlich, aufgeschlossen, unaufgeregt. Der Film wird übrigens am Mittwoch schon im Eupener Jünglingshaus gezeigt, mit anschließender Diskussion. Unbedingt empfehlenswert - gerade auch für diejenigen, die immer alles schon gewusst haben wollen.
Lehren ziehen. Das wollten auch die deutschen Umweltminister, die sich diese Woche zur Konferenz im Ahrtal getroffen haben, das 2021 ebenfalls stark (wo nicht stärker) in Mitleidenschaft gezogen wurde. Hochwasserschutz müsse als Projekt von überragendem öffentlichem Interesse eingestuft werden, hielten die Minister fest. Dadurch sollen Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Was aber nicht bedeuten muss, dass alles wieder so aufgebaut werden muss, wie es vorher war. Lehren ziehen.
Diese Ereignisse im Wesertal und im Ahrtal und auch in den Tälern der Our und der Prüm waren und sind uns so nah, dass wir die Chance, Lehren daraus zu ziehen, nicht ausschlagen dürfen - auch wenn wir noch so sehr darauf hoffen, dass sich so etwas nicht wieder zuträgt. Die jüngsten Hochwasser in Österreich, Osteuropa, Frankreich, Italien und nicht zuletzt in Spanien sollten uns daran erinnern. "Nach uns die Sintflut?" Daran kann nun wirklich niemand ein Interesse haben.
Stephan Pesch
1. der "Saure Regen" war eine typisch deutsche grüne Hysterie, aber anderswo nicht, wurde aber im Westen diskutiert.
die "Klimaerwärmung" ist eine typisch westliche Hysterie, aber anderswo nicht, wird aber global diskutiert.
2. Hochwasser-Folgen: es wird immer Naturkatastrophen geben, wo Mensch+Natur massiv leiden werden. Präventive Maßnahmen sind stets von Nöten, jedoch daraus zu schliessen, eine nichtfunktionierende Energiewende voranzutreiben, um Naturkatastrophen solcher Art zu vermindern, ist Aberglaube. Wie steht in der Bibel so treffend: "Wenn ein Blinder einen anderen Blinden führt, so fallen alle beide ins Loch."
3. Die Rolle der Politik ist Hochwasserschutz. Wer aber meint, alle Hochwasser und überschwemmung Europas in letzter Zeit als Folge eines menschenverursachten Klimawandels zu deuten, der sollte sich zuerst mal selber dekarbonisieren.
4. Aus dem 2-Minuten-Trailer über diesen Fim auf Youtube zu folgern, wird von Anfang an alles als Folge der Klimaveränderung gewertet. Bin mal auf den ganze n Film gespannt.
Als Präambel des Kommentars von G. Scholzen hätte zur besseren Orientierung der Leser stehen sollen:
“Als Gegenpol-Aktivist, Grünen-Hasser, bekennender Leugner des anthropogenen Klimawandels und der Erkenntnis, dass CO2 in der Atmosphäre Einfluss auf die Erderwärmung haben kann, erkläre ich:
1. …”