Fans sollten nach dem Chaos-Spiel zwischen Standard Lüttich und Charleroi keinen Einfluss mehr auf das Resultat einer Mannschaft haben, doch genau das ist jetzt mit der Entscheidung der Pro League geschehen. Nach wiederholten Böllerwürfen in der Partie zwischen RWDM und der AS Eupen hatte Schiedsrichter Nathan Verboomen das Spiel bei einer 1:0-Führung abgebrochen.
Die erste Freude über vermeintliche drei Auswärtspunkte der AS wich schnell purem Unverständnis über die Mitteilung, dass die verbleibende Spielzeit noch zu Ende gespielt werden muss. Dadurch wird die AS ganz klar benachteiligt und das sogar längerfristig.
Eine Anreise von rund zwei Stunden in den Beinen, um noch einmal fünf Minuten plus Nachspielzeit zu bestreiten. Dann noch einmal die Rückfahrt. Und am Sonntag wartet der Landesmeister auf die AS.
RWDM kann in diesen fünf Minuten mit neuer Moral noch einmal alles geben und das Spiel möglicherweise zu seinen Gunsten drehen, da die Umstände am Mittwoch ganz andere sein werden. Auf dem Platz war die Moral des Aufsteigers am Sonntagabend gebrochen und nur noch ein Lucky Punch hätte die drohende Niederlage abwenden können.
So wird die AS Eupen für eine am Vortag angekündigte Protest-Aktion einiger RWDM-Chaoten bestraft und benachteiligt. Ein Präzedenzfall, der bei negativem Ausgang für die AS sicher noch ein Nachspiel haben wird und hoffentlich keine Nachahmer findet. Denn nun haben die Fans auch die Möglichkeit, je nach Spielverlauf für einen Abbruch zu sorgen und so auf eine kurze zweite Chance zu hoffen.
Christophe Ramjoie
Obwohl ich längst kein „Fan“ dieses katarischen Retortenclubs mehr bin, kann man diese Entscheidung nicht anders als skandalös bezeichnen und… hoffen, dass das Verhalten der RWDM-Fans Nachahmer findet, die der ProLeague ihr amateurhaftes und verantwortungsloses Gehabe vor Augen führt.
Dieses Spiel wurde nicht wegen höherer Gewalt abgebrochen, sondern wegen des wiederholten Fehlverhaltens der RWDM-Supporter. Gibt es eigentlich keinen Rechtsweg gegen diese Entscheidung?
Meines Wissens nach wurden die Regeln die einen solchen Fall betreffen im letzten Sommer geändert.
"Wanneer een wedstrijd wordt stopgezet door wangedrag van de toeschouwers, zal het duel voortaan hervat worden achter gesloten deuren, vanaf de minuut waarin de stopzetting is gebeurd en met de score op het moment van de stopzetting."
Regel der Pro League.
Ich kann Christoph Ramjoie nur beipflichten.
Sollte es durch die Fortsetzung des Spiels zu einer Ergebnisveränderung zu Gunsten von RWDM kommen befürchte ich, dass das "Schule machen wird" und viele Fan-Gruppierungen bei Rückstand ihres Teams Spielabbrüche provozieren werden.
Und auch die Argumentation das der Verein nicht sportlich für das Fehlverhalten seiner Anhänger bestraft werden soll finde ich falsch.
Der Verein hat für den sicheren Ablauf eines Spiels zu sorgen. Dazu gehört auch die Einlasskontrolle um das Reinschmuggeln von Pyro zu verhindern.
Auch wenn die AS Eupen einmal mehr ganz klar benachteiligt wurde - das einzig "Positive" ist wohl die Tatsache, dass spätestens jetzt dem Belgischen Fußballverband dämmern müsste, dass seine hirnrissige Regelanpassung ein Griff ins Klo war. Ein Verband der schon lange nicht mehr seinem Namen UNION BELGE gerecht wird und der ja ohnehin schon vor Jahren geändert wurde. Erstaunlich allerdings, dass die Entrüstung der nationalen Medien über diese skandalöse Entscheidung sich bisher ziemlich in Grenzen hält...