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Kommentar: Alter Finne! Putins Schuss ins eigene Knie

07.04.202318:20
  • Finnland
  • Russland
  • Ukraine
BRF-Chefredakteur Stephan Pesch
BRF-Chefredakteur Stephan Pesch (Bild: Achim Nelles/BRF)

Mehr als das Theater um die 34 Anklagepunkte gegen Donald Trump hat diese Woche ein anderes Ereignis den Stempel "historisch" verdient: die Aufnahme Finnlands in die Nato. Ausgelöst worden war die Kehrtwende in der finnischen Außenpolitik von der Bedrohung durch Putin nach dessen Einmarsch in die Ukraine.

"Alter Finne!" Immer, wenn der junge Protagonist Maik in dem grandiosen Jugendroman "Tschick" von Wolfgang Herrndorf diesen Ausruf benutzt, drückt er damit sein Erstaunen aus, und, ja, so etwas wie Bewunderung. Es handelt sich um eine Abwandlung des viel älteren "Alter Schwede!" und ziemlich sicher benutzt 13 Jahre nach Erscheinen des Romans kein Jugendlicher mehr diesen Ausruf. Dabei hätte er gerade jetzt auf ein ganzes Volk gepasst. Nicht nur, weil es laut "World Happiness Report" schon wieder als das glücklichste Volk der Welt gilt - oder sagen wir mal lieber: als das zufriedenste. Alter Finne!

Finnland ist diese Woche als 31. Mitglied in die Nato aufgenommen worden, in deren Hauptquartier in Evere, symbolträchtig am 4. April, dem Gründungsdatum des westlichen Verteidigungsbündnisses. Genüsslich meinte US-Außenminister Antony Blinken am Rande des Festakts, Putin habe etwas herbeigeführt, was er verhindern wollte. Er hätte auch burschikoser sagen können: Schuss ins Knie! Russland hat jetzt 1.340 Kilometer neue Grenze zur Nato, deren Länge sich damit mehr als verdoppelt! Mit einem Land, das schon vorher gut gerüstet und alert war - wegen schlechter historischer Erfahrungen mit dem übermächtigen Nachbarn. Im Winterkrieg 1939/1940 hatte Finnland zehn Prozent seiner Fläche an sowjetische Angreifer verloren.

Noch wenige Tage vor dem jüngsten russischen Angriffskrieg war von einer möglichen "Finnlandisierung" der Ukraine die Rede. Dabei hatte sich dieses Konzept einer gefälligen "Überlebensstrategie" zwischen den Fronten des Kalten Krieges schon für die Finnen längst überlebt. Nach Beginn des Angriffskrieges verstanden sie und auch ihre bisher zu Neutralität selbstverpflichteten schwedischen Nachbarn, was für sie auf dem Spiel steht.

Schwedens Nato-Beitritt stehen noch die störrischen Populisten in Ankara und Budapest im Weg - aber das wird schon. Die Ukraine, die ebenfalls um eine "beschleunigte" Aufnahme in die Allianz gebeten hatte, wird sich wegen der aktuellen Kriegslage gedulden müssen. Dass sie an die Nato herangeführt werden soll, ist nach dem Treffen mit dem ukrainischen Außenminister diese Woche in Brüssel aber mehr als offensichtlich - nicht erst seit den auf Twitter und Telegram aufgetauchten "Geheimplänen" des Pentagon. "Finnlandisierung" mal anders.

Nun ist uns allen nicht entgangen, dass die so "glücklichen" Finnen diese Woche gewählt haben. Ihre Premierministerin Sanna Marin (jaja, die mit dem Party-Video) landete mit ihren Sozialdemokraten in der Gunst der Wähler diesmal nur auf Platz drei … hinter den Konservativen und den selbsternannten "Wahren Finnen". Rechtspopulisten halt, die mit ihren Botschaften zu Einwanderung und Inflation punkten konnten. Das könnte reichen für einen nordischen Rechtsruck, wie ihn in diesem Fall die Schweden vorgemacht hatten. EU-Skepsis inklusive. Am lange Zeit undenkbaren Nato-Beitritt wird hüben wie drüben nicht gerüttelt.

Im Roman "Tschick" stellt ein Russe die kleinbürgerliche Welt des Protagonisten Maik auf den Kopf … und dadurch gewissermaßen wieder auf die Füße. Ob Putin wohl Wolfgang Herrndorf gelesen hat?

Stephan Pesch

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