Mit der Verpflichtung des deutschen Trainers Stefan Krämer keimt bei den Fans so etwas wie Hoffnung auf, sich wieder mehr mit ihrer AS Eupen identifizieren zu können. Zum ersten Mal seit der Ankunft der katarischen Investoren geht die AS Eupen einen regionaleren Weg. Zwar geschieht dies nicht ganz freiwillig, aber letzten Endes ist das auch egal.
Die ortsansässige Chefetage hat begriffen, dass der erzwungene Neuanfang auch zeitgleich eine Chance bietet, das zu schaffen, was seit 2012 fast schon unmöglich schien: eine regionalere Verankerung.
Mit Kristoffer Andersen wurde ein Co-Trainer verpflichtet, für den die Arbeit in Eupen eine "Herzensangelegenheit" ist. Zugegebenermaßen ist diese Floskel etwas abgedroschen, aber dem neuen Co-Trainer kauft man diese Aussage ab, da er in der Region groß geworden ist und beim kleineren Bruder der AS, dem FC, seine ersten fußballerischen Schritte getan hat.
Mit Yanni Egyptien als Assistenz-Athletiktrainer und Mario Kohnen für den Bereich der Videoanalyse wurde der Trainerstab der 1. Mannschaft für die kommende Saison um weitere Eupener erweitert. Und nun auch noch die komplette medizinische Abteilung aus der Region.
Die Aussicht des Trainers auch den Spielern aus der Nachwuchsabteilung Chancen einzuräumen, lässt den ein oder anderen Fan schon wieder von alten Zeiten träumen. Diese Zeit, in der die Schwarz-Weißen mit Pirard, Brüll oder anderen regionalen Spielern die 2. Liga aufmischte, wird es in der Form aber wohl nicht mehr geben, wenn die Mannschaft in der 1. Division A bestehen will.
Die regionalere Einfärbung des Vereins, die in den letzten Jahren oft vermisst wurde, kann dem Verein unterm Strich nur gut tun - auch wenn in dieser Woche die Regenbogenfarben am Kehrweg leider ein wenig vermisst wurden, um auch dort ein starkes Zeichen zu setzen.
Christophe Ramjoie