Bisher spielte die Mannschaft sich fast schon ein wenig nach deutschem Vorbild - sprich also mit eher durchwachsener Leistung - in die Hauptrunde der letzten Sechzehn. Gerne spricht man in dem Zusammenhang, dass eine Mannschaft in einem Turnier wächst. Die Belgier sind bislang noch klein geblieben. Kein Grund zur Euphorie also. Nur das Soll wurde erfüllt!
Die internationale Presse spricht bei den Leistungen der Roten Teufeln von der größten Enttäuschung bislang in der Vorrunde. Und verdenken kann man es ihr nicht. Das Offensivfeuerwerk haben die Belgier noch nicht gezündet. Sparflamme war angesagt. Es reichte aber aus, um die Finalrunde der letzten Sechzehn zu erreichen.
Auf dem weiteren Weg wartet mit Ungarn nun ein weitere Outsider auf die belgische Mannschaft. Die kleinen Mannschaften mucken auf bei dieser EM und daher ist Ungarn keineswegs zu unterschätzen. Auf Papier sind die Teufel gegen die Nummer 20 auf der FIFA-Weltrangliste wieder der Favorit. Ungarn hat zwar nicht die großen Namen, überzeugt aber durch mannschaftliche Geschlossenheit. Das haben auch die Portugiesen im letzten Gruppenspiel zu spüren bekommen.
In einem möglichen Viertelfinale würde mit Wales oder Nordirland ein weiterer Gegner auf die Roten Teufel warten, der eher überraschend in dieser Finalrunde steht.
Die großen Nationen würden erst im Finale auf die Belgier warten. Der ersten Finaleinzug bei einer Europameisterschaft seit 1980 scheint geebnet, nun muss der Weg dahin vielleicht auch ansehnlich gestaltet werden, damit der Traum vom Finale in Paris so lange wie möglich weiter geträumt werden kann.
Text und Bild: Christophe Ramjoie/BRF