Alles ist angerichtet für eine perfekte Werchter-Ausgabe 2015. Die Wetter-Aussichten sind hervorragend, das Festivalgelände wird voll werden, die Essensauswahl, ein Manko der letzten Jahre, ist in diesem Jahr deutlich variabler und auch in puncto Sanitärinfrastruktur haben die Veranstalter aufgerüstet und versuchen dem Festivalbesucher ein schöneres "stilles Örtchen" zu bieten, als es in der Vergangenheit der Fall war. Was nun noch fehlt ist die Musik und davon hat Werchter in diesem Jahr wieder reichlich im Angebot.
Die Frage ist natürlich immer, wie die Bands ihre Sets aufbauen. Geht es nur ums Mitsingen oder Gröhlen? Ist ein Konzert nur gut wenn die Band ihre bekanntesten Songs auspacken? Oder steht doch vielleicht die spektakuläre Show im Vordergrund. Eine Pauschalantwort darauf, wird es auch in diesem Jahr nicht geben. Es sind nur Tendenzen erkennbar.
Wenn es nach der Streaming-Statistik geht dürfte wohl "Take me to the church" von Hozier der Festivalsong des Jahres 2015 werden, denn es ist der mit Abstand am meisten gestreamte Song weltweit aller Bands die auf Rock Werchter spielen.
Der Donnerstag hat aber auch einige Kaliber im Gepäck, die schon Erfahrung haben die Werchter-Wiese in Extase zu bringen. Elbow aus Manchester, hat schon bei vorherigen Ausgaben gezeigt, dass sie eine ganze Menschenmasse zum mitsingen bewegen können.
Die Chemical Brothers sind ein Beatdauerbrenner und die Mixtur aus pumpenden Beats und einer gut abgemischten Lightshow funktionieren eigentlich immer.
Royal Blood hat längst nicht mehr den Status eines Geheimtipps und dürfte die Werchter-Wiese genau so in den Bann ziehen, wie Faith No More, die schon auf Pink- und Graspop zeigten, dass sie nichts von ihrer Energie verloren haben.
Christophe Ramjoie - Bild: Josep Lago (afp)