Loïc Nottet begeistert mit seiner Inszenierung sowohl die Fachpresse als auch das Publikum. Wenn man den blass und schüchtern wirkenden 19-Jährigen abseits der Bühne erlebt, kann man sich gar nicht vorstellen, dass soviel Power und Kreativität in ihm steckt.
Und sein Song wird dem diesjährigen Motto "Building Bridges" gerecht: "Rhythm Inside" erzählt von Unterschieden. "Ich bin jemand, der wirklich gegen jede Ungleichheit ist. Nicht, weil man kräftiger ist, dass man weniger attraktiv ist als eine schlanke Person. Oder weil man schwarz ist, dass man weniger wert ist als ein Weißer", sagt Loïc.
Er wollte unbedingt in seinem ersten Song davon sprechen. Das sei ihm sehr wichtig, die Vision der Welt heute. Die Menschen vergessen scheinbar, dass Unterschiede wichtig sind, denn jeder setzt sich ein bisschen für egal was ein.
Die Umsetzung dieser Geschichte ist ihm fantastisch gelungen. Er hat sowohl den Beitrag selbst geschrieben, als auch die Choreografie gemacht und das Bühnenbild mit bestimmt. Ohne Übertreibung kann ich sagen, dass Loïc Nottet mit der Umsetzung seines Songs ein stimmiges Gesamtkunstwerk geschaffen hat.
Manche Kollegen hier vor Ort sehen in ihm sogar schon den Sieger des Wettbewerbs, weil "Rhythm Inside" der modernste Beitrag ist. Soweit traue ich mich noch nicht vor, denn die Konkurrenz aus Serbien, Norwegen, Schweden, Slowenien, Russland und noch einige andere ist sehr groß. Aber soweit wage ich mich vor, dass es schon arg unwahrscheinlich ist, dass der nicht ins Finale kommen wird.
Das erste Halbfinale am Dienstagabend (21 Uhr) wird von der RTBF (La Une) gezeigt. Loïc Nottet hat die Startnummer drei. Die Jurys haben bereits Montagabend abgestimmt, das Ergebnis ist aber noch nicht bekannt.
Bilder: Sigi Doppler, Thomas Hanses/EBU