In Werchter ist Freitagnacht der zweite Festivaltag zu Ende gegangen. Der Freitag hatte auch wieder viele stimmungsgeladene Höhepunkte.
Charles Bradley legte bereits um 13 Uhr zu Beginn des zweiten Festivaltags einen der Auftritte von Rock Werchter hin. Der Soulsänger, der bereits seit seinem 16. Lebensjahr Musik macht, aber erst fünfzig Jahre später den Durchbruch schaffte, feierte nach seinem Auftritt minutenlang mit dem Publikum und hat auch sichtlich gerührt die eine oder andere Träne verdrücken müssen.
Major Lazer sorgte um 18 Uhr für die Party des Tages. Seismologen werden in Werchter sicherlich ein kleines Epizentrum wahrgenommen haben, denn der Boden rund um das Klub C –Zelt bebte. Im Zelt herrschte eine so heiße Festivalstimmung, wie nur wenige Acts sie hinbekommen können. Während einer Stunde war der Klub C wohl Belgiens heißeste Angelegenheit.
Ben Howard hatte wohl den höchsten Kreischfaktor des zweiten Festivaltags. Beinahe schon schüchtern wirkte der 26-jährige Londoner auf der Bühne, hatte das Publikum - vor allen Dingen das weibliche - aber schnell in seinem Bann.
Blur legten den emotionsgeladenen Schlusspunkt auf der Werchterwiese hin. Die Briten spielen nur noch auf ausgesuchten Gigs und Werchter hatte das Glück, einen dieser raren Momente miterleben zu dürfen. „Girls & Boys“ eröffnete das Meisterset und zeigte auch den jüngeren Festivalbesuchern, die 1994 noch nicht geboren waren, als der Titel ein Hit war, direkt, was Blur Mitte der 90er Jahre ausmachte. Damon Albarn und seine Kollegen hatten sichtlich Spaß auf der Bühne. Britpopklassiker wie „Coffee and TV“, „Parkside“ oder auch "Countryhouse" durften selbstverständlich beim eineinhalbstündigen Set nicht fehlen. Den Abschluss machte der berühmte „Song 2“ - ein perfektes Ende des zweiten Festivaltags. „Woohoo!“
Bilder: Estelle Weber