Der israelische Pianist Boris Giltburg ist der diesjährige Sieger des Königin-Elisabeth-Wettbewerbs für Klavier. Kurz nach 1.00 Uhr in der Nacht verkündete der Präsident der Jury, Van Lysebeth, den Namen des Gewinners der Finalwoche. Der 28-jährige Giltburg erhielt auch den Publikumspreis.
Mit Giltburg hat die Jury einen wahren Künstler zum verdienten Sieger des diesjährigen Concours Reine Elisabeth ausgelobt. Er zählte zu den drei Finalisten, die die meisten Wettbewerbs-Beobachter ganz oben auf der Liste hatten.
Giltburg setzte mit seinem Auftritt am Mittwoch Abend einen der absoluten Höhepunkte des Wettbewerbs. In seiner Beethoven-Sonate, dem Pflichtwerk und dem abschließenden Rachmaninow-Konzert begeisterte Giltburg mit hochkonzentriertem und einfühlsamen Spiel, das jeden berühren musste.
Ein wenig überraschend ist der zweite Platz des 20-jährigen Rémi Geniet. Der junge Franzose ist sicher ein überaus sensibler Musiker, das bewies er mit seiner Beethoven-Sonate. Aber seine Interpretation des dritten Rachmaninow-Konzertes konnte weniger überzeugen. Den wohl komplettesten Musiker finden wir auf Platz drei: Mateusz Borowiak. Es hätte auch niemanden verwundert, wenn er den ersten oder zweiten Preis erhalten hätte.
Mit Stanislav Krishtenko finden wir einen wahren Tastenvirtuosen auf Platz vier und die Chinesin Zuo Zhang ist keine unverdiente fünfte Preisträgerin. Der sechste Preis geht an den Amerikaner Andrew Tyson. Ihm war die Enttäuschung und leichte Verärgerung bei der Preisverleihung in dieser Nacht anzusehen. Tatsächlich hätte dieser geniale, aber sicher auch ein wenig irritierende Künstler eine höhere Platzierung verdient.
Eines ist sicher: In diesem Jahr erlebten wir einen auf sehr hohem Niveau stehenden Königin-Elisabeth-Wettbewerb für Klavier. Nächstes Jahr ist der Concours für Gesang ausgeschrieben.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)